SAS-Chef nimmt Einwanderungspolitik als Gradmesser für IT
Der CEO der Softwarefirma SAS hat jetzt die USA und Großbritannien wegen ihrer Einwanderungspolitik angegriffen – diese hat Auswirkungen auf die IT-Branche.
Wie Jim Goodnight gegenüber einem britischen Magazin sagte, seien die beiden Staaten auf bestem Wege, IT-technisch ins Hintertreffen zu geraten. Sie müssten ihre Grenzen den hochqualifizierten IT-Fachkräften öffnen – bei Strafe ihres Unterganges als führende IT-Nationen.
Demnach habe der Konzern, der Softwaresysteme rund um Business Intelligence herstellt, seine Einstellungen in den USA heruntergefahren und in China und Indien hochgeschraubt. Und dies nicht nur wegen der billigeren Arbeitskräfte. Er verwies darauf, dass die USA nicht genug Qualifizierte in Naturwissenschaften, in Mathematik und Informatik hervorbringe oder fördere, in Indien und China sei dies anders, dort würden solche Talente gepflegt. Er nehme an, dass es dort einen reichen Vorrat an frischen, innovativen Talenten für die IT-Branche gebe.
Die rigide Einwanderungspolitik der Bush-Regierung in den USA stößt ihm dabei sauer auf: Die Industrie schreie förmlich nach mehr Fachkräften und die Bestimmungen erlaubten nur 65.000 IT-Spezialisten im Jahr die Einreise. So eine Politik bezeichnete er als eine “Tollkühnheit”. Langfristig, so der regierungskritische Zeitgenosse, helfe allerdings nur die gezielte Neuausrichtung der Bildungspolitik, um die Fachkräfte im Land heranzuziehen.
“Die USA sind auf Platz 16 in der Welt, wenn es um Hochschulabsolventen allgemein geht; über ein Drittel unserer Kinder verlässt die Schule vor der 12. Klasse”, sagte er. Dagegen rechnete er vor, dass zwei Drittel der Gefängnisinsassen in den USA keine Hochschulreife besitzen. Er stellte die provozierende Frage, die auch für Großbritannien gelte: “Wollt ihr eure Kinder gut ausbilden oder wollt ihr sie ins Gefängnis stecken?”