Dafür hat der Hersteller auf SourceForge.net das Projekt ‘Open XML Translator’ gestartet und behält sich auch die Verwaltung des Projektes vor. Der Code wird dann unter der BSD-Open-Source-Lizenz freigeben. Damit soll Office ODF-Dateien öffnen und speichern können.
Bislang stand Microsoft dem standardisierten und vor allem Hersteller-unabhängigen Format ablehnend gegenüber. Gefährdet dieses Format doch die De-Facto-Standards die sich um die Microsoft-Office-Produkte entwickelt haben.
Bislang hat sich Microsoft darauf berufen, dass kein großer Bedarf für ODF-Support bei Office-Nutzern herrsche. Das scheint sich, nachdem Massachusetts und kürzlich auch Belgien ODF den Vorzug gaben, allmählich zu ändern.
Vor allem aus dem öffentlichen Sektor, so Microsoft, sei nun vermehrt der Ruf nach Interoperabilität zwischen der OASIS-Entwicklung und den neuen XML-Formaten aus der Office-Suite laut geworden.
“Wir hören, dass die Anwender keine Homogenität, sondern Diversität wünschen. Und sie wollen die Möglichkeit, die Dateien in andere Formate umschreiben zu können”, erklärte Tom Robertson, General Interoperability Manager bei Microsoft. Nun wünschten viele Anwender, dass auch Microsoft sich dieses Themas annimmt und damit ein qualitativ hochwertiges Produkt sicherstellt.
Der Code, der von dem französischen Microsoft-Partner Clever-Age stammt, ist ab sofort über SorceForge.net verfügbar. Das deutsche Unternehmen Dialogika wird prüfen, ob mit dem Code auch europäische Vorgaben eingehalten werden. Die erste Version werde Office Open XML-basierte Word-Dokumente in ODF umwandeln und wieder zurückschreiben können. In den nächsten 6 Monaten soll ein Plug-in für Office 2007 entwickelt werden. Module für PowerPoint und Excel folgen später. Weil Office Open XML mit älteren Versionen abwärtskompatibel ist, kann auch der Translator ältere Word-Dokumente umwandeln.
Jean Paoli, General Manager für die XML-Architektur bei Microsoft betonte jedoch, dass durch die Umwandlung in ein anderes Format, viele Features, die in Office-Dokumenten vorhanden sind, von ODF nicht unterstützt werden. “Keine Übersetzung ist perfekt”, kommentierte Paoli. So müssten sich die Entwickler, von denen auch einige auf Redmonds Lohnrollen stehen, für oder gegen bestimmte Funktionen entscheiden. Verwaltet wird das Projekt von Microsoft selbst.
“Die Anwender werden mit dieser Initiative flexibel und können ohne großen Aufwand entscheiden, abhängig vom Anwendungsfall, wann sie Open XML und wann sie ODF zum Austausch ihrer Dokumente und der darin enthaltenen Daten verwenden”, so Gerd Schürmann, Leiter des Fraunhofer FOKUS eGovernment-Labors in Berlin.
Trotz des Engagements für ODF ist das freie Format nicht Microsofts erste Wahl. Um die “Investitionen der Kunden” zu schützen, propagiert das Unternehmen das Format Open XML, das sich laut Microsoft besonders für die Wiedergabe von älteren Office-Dokumenten eignet. Weitere Vorteile von Open XML sind laut Microsoft mehr Sicherheit, mehr Barrierefreiheit und mehr Performance. Daher habe Microsoft auch Open XML bei dem Gremium ECMA 45 zur Standardisierung vorgelegt. ODF, so heißt es in einer Mitteilung knapp unterstütze “andere Anforderungen”.
Dennoch ist Microsoft nicht die einzige Organisation, die an einem Übersetzer-Modul zwischen ODF und Office-Dokumenten arbeitet. Der Bundesstaat Massachusetts etwa will ein Plug-in der OpenDokument Foundation testen, das ebenfalls für Kompatibilität zwischen den Formaten sorgen soll.
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