Hacker entdecken Konvergenz

Um E-Mail-basierte Anti-Spam-Maßnahmen zu umgehen und die Opfer gezielter angreifen zu können – sortiert beispielsweise nach Alter oder Wohnort – suchen sich Spammer zunehmend neue Verbreitungsmethoden.

Hoch im Kurs stehen SMS, Instant Messaging, Blog und Social-Networking-Gemeinden, heißt es im jüngsten Intelligence Report von MessageLabs. Vor allem Social-Networking-Seiten “bieten Spammern ein neues Niveau an Konvergenz, und Möglichkeiten an Personenprofile zu kommen”, sagte MessageLabs-CTO Mark Sunner.

So würden derzeit nicht nur E-Mail, Instant Messaging und Internet als Verbreitungskanäle für Malware verschmelzen. Auch bisher zumeist getrennte Techniken mit unterschiedlichem Ziel wie Spyware, Spam, Viren oder Phishing gingen zunehmend ineinander über.

“In der Vergangenheit transportierten Mails die schädlichen Inhalte noch unmittelbar als Anhang. Mittlerweile enthalten jedoch immer mehr Nachrichten gefährliche Links zu Websites, die für einen automatischen Download von Schad- oder Spionageprogrammen sorgen”, so Sunner. “So entpuppt sich eine völlig harmlos erscheinende Mail im Nu als handfeste Internet-Attacke.” Es gebe beispielsweise deutliche Anzeichen, dass Spammer vermehrt auf Spionageprogramme zurückgreifen, um ihre Kampagnen effektiver zu gestalten.

Insgesamt stieg im Juni der Anteil von Spam am gesamten Mail-Verkehr um fast 7 Prozent auf rund 65 Prozent. Demnach war eine von 1,54 Mails betroffen. Die weltweite Viren-Quote sank dagegen gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent auf insgesamt 1 Prozent. Die Zahl der Phishing-Angriffe blieb nahezu unverändert. Bemerkenswert ist noch, dass die Viren-Belastung im Juni 2006 in Deutschland am stärksten zurückgegangen ist – und das, obwohl das Land wegen der Fußballweltmeisterschaft im Mittelpunkt der globalen Aufmerksamkeit stand.

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