Rücknahme von Elektroschrott kommt teurer
Das seit dem 24. März 2006 wirksame Gesetz über die Rücknahme von Elektroschrott könnte die Verbraucher teurer kommen als angenommen.
Die Bestimmung verpflichtet die Hersteller von Elektrogeräten, Altgeräte in Zusammenarbeit mit den Kommunen kostenlos zu entsorgen. Importeure und Hersteller müssen sich dafür bei der Stiftung Elektro-Altgeräte-Register (EAR) registrieren. Sowohl die Hersteller als auch die Kommunen dürfen die Kosten an die Verbraucher weitergeben.
Nach einem Bericht des Magazins Wirtschaftswoche hat das Entsorgungssystem mit Startproblemen zu kämpfen, deren Kosten an die Konsumenten weitergereicht werden dürften. So beauftragen die Hersteller Abfall-Dienstleister wie Alba, Interseroh und Remondis, um den Elektroschrott bei den kommunalen Sammelstellen abzuholen. Die Zuweisung der Sammelstellen erfolgt durch das EAR nach dem Zufallsprinzip – unter Berücksichtigung der Marktanteile der Hersteller.
Die Dienstleister verfügen jedoch über Container, die untereinander nicht kompatibel sind. Die Dienstleister müssen die Abholung innerhalb von 48 Stunden erledigen – und überlassen diese Aufgabe deshalb oft einem Konkurrenten, der über kompatible Geräte verfügt. Entgangene Geschäfte dieser Art dürften sich jedoch in höheren Gebühren für die Hersteller niederschlagen. Das werde in jedem Fall ein Thema bei den nächsten Preisrunden, sagte André Pohl, Geschäftsführer des Abfall-Logistikers Hellmann.
Dass sich die Abfallwirtschaft einen gemeinsamen Container-Pool anschafft, gilt derweil als unwahrscheinlich. Viele Dienstleister hatten sich erst kürzlich mit neuen Containern eingedeckt. Das Bundeskartellamt hat unterdessen einen Verbesserungsvorschlag abgelehnt. Dieser sah vor, jedem Hersteller einen festen Entsorgungsbezirk zuzuweisen. Bei diesem Modell sei es schwer, auf veränderte Marktanteile zu reagieren, hieß es.