Buchhalter des Mittelstands
Datev-Lösungen können als Standard im Mittelstand bezeichnet werden: mehr als sieben Millionen Lohn- und Gehaltsabrechnungen sowie 2,4 Millionen Finanzbuchführungen werden monatlich mit den Softwareprogrammen der Nürnberger erstellt.
Eine Buchführung muss in erster Linie korrekt sein – aus rechtlichen Gründen und aus Eigeninteresse. Das Gesetz droht bei Nichteinhaltung mit Strafen und im eigenen Unternehmen können beispielsweise Liquiditätsengpässe auftreten, wenn Geschäftsvorfälle nicht richtig erfasst werden. So trocken Buchführung auch sein mag, ohne sie kann ein Unternehmen nicht geführt werden.
Heidi Klaus bucht seit 20 Jahren Löhne, seit einigen Jahren bei der Barz Gebäudereinigung in Ulm. Rund 400 Mitarbeiter hat der Betrieb, vom Minijobber über Arbeiter bis hin zu leitenden Angestellten. Und alle wollen pünktlich ihr Geld haben. Klaus verbucht die Löhne (Arbeiter) und Gehälter (Angestellte) mit Software von Datev, ebenfalls schon seit 20 Jahren. Doch im vergangenen Jahr hatte der Gebäudereiniger vor, dem Nürnberger Softwarehaus und IT-Dienstleister den Rücken zu kehren. “Wir wollten unsere Software im Bereich der Lohn- und Finanzbuchführung auf einen anderen Anbieter umstellen”, verrät Klaus. Doch das Gastspiel des neuen Programmlieferanten währte nur kurze Zeit.
Die Testversion war zwar schnell installiert, das Programm lief rund und die Buchungen wurden auf Mausklicks ausgeführt. Aber bei fünf Probebuchungen stellte Heidi Klaus mehrere Fehler fest, als die Lohndaten an die Software zur Finanzbuchführung weitergegeben wurden. “So etwas darf natürlich nicht sein”, kritisiert sie. Und damit war der Neue draußen und Datev blieb drinnen. Die Lohnbuchhalterin ist mit den Produkten aus Nürnberg zufrieden, weil “die Programme logisch und verständlich aufgebaut und stets den aktuellen gesetzlichen Anforderungen entsprechen”. Darauf kommt es in einer Buchführung eben an.
39.000 Genossen
“Zuverlässigkeit, Bedienbarkeit und Aktualität sind wohl die wesentlichen Kriterien aus Sicht unserer Anwender, die für uns sprechen”, ist Michael Seyd, Mitglied der Geschäftsleitung bei Datev und Leiter des strategischen Produktmanagements überzeugt. Dafür sprechen auch reine Zahlen: rund zwei Drittel aller mittelständischen Firmen in Deutschland buchen mit Datev-Software und etwa jede vierte Lohn- oder Gehaltsabrechnung wird mit der Software aus dem Fränkischen berechnet. Datev hat sich im Mittelstand zum Standard etabliert.
Dieser Erfolg gebührt den Vertriebsmitarbeitern von Datev aber nur zum Teil. Denn auch die über 39.000 Genossenschaftsmitglieder tragen wesentlich zum Geschäftserfolg des Unternehmens bei. Was damit gemeint ist, bedarf eines kleinen Exkurses: Datev ist von der Rechtsform eine Genossenschaft. Mitglied kann nur werden, wer Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Jurist ist. Und nur diese Gruppen können Datev-Produkte kaufen. Logisch, dass die Datev-Mitglieder dann auch Datev-Produkte bei ihrer Arbeit einsetzen, und das in der eigenen Kanzlei sowie bei ihren Mandaten. Diese Unternehmen können nämlich ebenfalls Datev-Software nutzen, wie das beispielsweise Heidi Klaus bei der Firma Barz macht.