Seit dem Herbst führt Sun Microsystems die Opteron-Server unter dem Codenamen Galaxy. Für den Hersteller markierten hier günstige 1- bis 2-Wege-Maschinen einen späten Einstieg in x86-basierte Systeme. Doch nun adressiert der altgediente Server-Designer Andreas von Bechtolsheim ganz bewusst auch das High End.
Der ‘X4600’ misst vier Höheneinheiten und beherbergt auf acht sogenannten Daughter-Boards die Opterons. Dadurch lassen sich bei einem Upgrade oder bei einem Ausfall die Prozessoren samt Sockel mit wenigen Handgriffen austauschen. Die vertikal angeordneten CPUs werden dabei von vier Ventilatoren der deutschen ebm-Papst-Gruppe gekühlt.
“Ein Opteron-System mit acht CPUs ist derzeit die Grenze des technisch sinnvollen”, erklärte Robert Zwickenpflug, Produkt Marketing Manager im Gespräch mit silicon.de. Jedoch arbeite Sun eng mit AMD zusammen, um die Skalierbarkeit der CPU auszuweiten. Ob die Anwender dieses Angebot annehmen werden, muss sich erst zeigen. Derzeit sind über 90 Prozent aller x86-Server mit ein bis vier Prozessoren ausgerüstet.
Neuartig ist auch der ‘Data Server Sun Fire X4500’. Hier fasst Sun einen Server mit zwei Prozessoren mit 48 SATA-Speicherplatten zusammen. Die Speichereinheit bringt es auf insgesamt 24 Terabyte. Dank der HT-Technologie (Hyper Transport) der Opteron-Prozessoren erreicht das System einen Datendurchsatz von bis zu 2 Gigabyte pro Sekunde. Besonders für bandbreitenintensive Anwendungen wie Streaming-Applikationen, Aufzeichnungen aus Videoüberwachungen oder analytische Kalkulationen eigne sich der Data Server. Als Betriebssystem empfiehlt Sun “wärmstens” das hauseigene Solaris. Denn mit dem ZFS (Zetabyte File System) des Unix-Derivats lassen sich die Platten zu einem einzigen Storage-Pool zusammenfassen. Dadurch entstehen bei den einzelnen Storage-Controlern keine Flaschenhälse und die gesamte Bandbreite ist immer verfügbar.
“Das Konzept eines Datenservers ist vor allem für Unternehmen interessant, die nach einem effizienten Weg suchen, Applikationen mit hohem Bandbreitenbedarf von einem lokalen Server aus zu betreiben”, so John Fowler, Executive Vice President der Systems Group bei Sun. “Wir sind davon überzeugt, dass wir mit der Einführung des Sun Fire X4500 Serversystems eine neue Welle an integrierten Storage/Server-Lösungen in Gang setzen werden.”
Für die Konsolidierung von Servern, Business Anwendungen, Virtualisierungsprojekten und Hochleistungsinstallationen hat Sun die Blade Server Platform ‘Blade 8000 System’ kreiert. Das Chassis nimmt bis zu 10 Blades auf, die jeweils mit vier Dualcore-Opteron-Prozessoren ausgerüstet sind. Zudem hat Sun große Arbeitsspeicher auf die Systeme gepackt und mit hohen Input/Output Kapazitäten versehen.
Das Design vereine die Vorteile von Rack-Mount Servern wie etwa offene und individuelle I/O-Schnittstellen sowie eine auf Leistung ausgelegte CPU mit der Effizienz und Wartbarkeit eines Blade-Systems. Auf Netzwerkkomponenten habe man bewusst verzichtet, erklärte Zwickenpflug. Das sei einerseits eine politische Entscheidung, da Unternehmen meist auf die Produkte eines Herstellers setzen. Andererseits spare der Anwender letztlich keine Kosten ein, da externe Geräte von der Stange meist günstiger sind als proprietäre Entwicklungen in einem System.
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