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Auf dem Weg zum richtigen Geld

Der Online-Händler Mercateo (www.mercateo.com) erhielt vor zwei Jahren wertvolles Kapital für weiteres Wachstum von dem VC-Unternehmen Target Partners und plant nach guten Zahlen aktuell eine weitere Runde, um noch einen Gang zuzulegen. Mittlerweile hat sich Mercateo mit über zwei Millionen Produkten online und mehr als 175 Lieferanten zu einer echten Größe im B2B-Geschäft entwickelt.

Mercateo gehört zu den wenigen Unternehmen, die in den 90er Jahren mit E-Commerce starteten und heute in der Riege der Großen mitspielen. Wer sich als Geschäftskunde auf die Handelsplattform einklickt, hat die Möglichkeit, gleichzeitig in über 175 Geschäften zu stöbern und einzukaufen. Was sich teilweise noch immer als Stapel von Katalogen auf den Schreibtischen der Einkaufsabteilungen türmt, hat das Münchener Unternehmen als eigenes Warenhaus ins Internet gestellt. Bei der Handelsplattform können Unternehmen ihren Bedarf decken und direkt online aus über zwei Millionen Produkten wählen – vom Büromaterial über Labor-, IT- und medizinischen Bedarf bis hin zu Lagerausstattung.

Die Kunden profitieren von der Lieferantenvielfalt und von einer Preisersparnis, die beispielsweise bei Bürowaren bis zu 30 Prozent betragen kann. Sucht der Interessent einen Toner, findet er diesen bei zahlreichen Anbietern. Mercateo-Gründer und Vorstand Dr. Sebastian Wieser: “Wir können bis zu 20 verschiedene Lieferanten für einen Artikel heranziehen, wodurch die Preisvorteile, aber beispielsweise auch schnellere Lieferzeiten für unsere Kunden sichtbar werden.” Dabei ist Mercateo bei allen Bestellungen einziger Ansprechpartner. Das Unternehmen gibt die Aufträge an die Lieferanten weiter und übernimmt einheitlich die Rechnungsstellung. Für den Kunden hat das den Vorteil, schnell und bequem zu ordern.

Geschäftsmodell überzeugt Wagnisfinanzierer

Dass die Idee des Online-Handels aufgeht, damit Kunden nicht mehr mühsam einzelne Kataloge unterschiedlicher Anbieter wälzen müssen, belegen die Zahlen von Mercateo.  Im Jahr 2005 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 13,6 Millionen Euro und konnte diesen gegenüber 2004 mit 7,5 Millionen Euro fast verdoppeln. Die Pläne für die Zukunft sind hoch gesteckt. “In fünf Jahren wollen wir ein Umsatzvolumen bis zu einer halben Milliarde Euro erreichen”, erklärt Wieser.

Gegen den Trend steckte der Frühphasenfinanzierer Target Partners im Mai 2004 die Summe von 2 Millionen Euro in die 1999 gegründete Mercateo AG. Das Unternehmen strukturierte sich 2003 neu. Zuvor war dort die E.ON Energie AG beteiligt. “E.ON wollte mit einer Internetplattform mehr Kundenbindung erreichen und diese in einem weiteren Schritt für den Energieverkauf einsetzen”, erinnert sich Peter Ledermann, mit Sebastian Wieser zusammen Vorstand der Mercateo AG. Zudem war das Unternehmen damals auch im IT-Projektgeschäft tätig.

Als Mercateo für den Energieriesen nicht mehr interessant war, übernahmen Wieser und Ledermann das Unternehmen, richteten es neu aus und konzentrierten sich ausschließlich auf den Handel. Ledermann: “Zu dieser Zeit brauchten wir frisches Geld und schauten uns nach Finanzierungsmöglichkeiten um. Strategische Investoren und private Kapitalgeber schieden schnell aus der Betrachtung aus. Wir suchten einen Partner aus der VC-Branche, der über das nötige IT-Know-how, eine solide Markteinschätzung und ein möglichst breites Kontaktnetz verfügte.”

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Silicon-Redaktion

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