IBM schneidert BladeCenter für den Mittelstand zurecht

Jedoch nicht nur kleinere Mittelständler will IBM auf die Plattform bringen, auch größere Einzelhändler oder Banken, sollen mit der Plattform ihre Filialen betreiben können. Das BladeCenter S ist vor allem für Umgebungen konzipiert, in denen wenig IT-Fachpersonal vorhanden ist.

Daher hat IBM das Management des BladeCenter S vereinfacht. Auch für die Konsolidierung bestehender Serverfarmen eigne sich das neue Angebot. Zwischen 25 bis 45 Server lassen sich in einem mittelständischen Unternehmen mit nur fünf Blade-Servern im Chassis ablösen, verspricht IBM. Auch das Thema Stromverbrauch hat IBM mit dem Feature ‘PowerExecutive’ angegangen.

Bei den üblichen Unternehmensanwendungen hat IBM mit integrierter Software vorgesorgt. Applikationen für Voice over IP (VoIP), Mail, Collaboration, Sicherheit mit Anitvirus und Firewall sowie ein integriertes Storage sollen zusammen mit einem Setup-Wizard das Deployment einer Lösung so einfach wie möglich machen. Die Installation sei laut IBM mit dem Aufsetzen eines handelsüblichen PCs vergleichbar.

Gerade für größere Unternehmen oder Ketten mit verteilten Filialen eigne sich das Chassis. So könne ein einzelnes Blade für bestimmte Aufgaben vorkonfiguriert und dann an die einzelnen Filialen ausgeliefert werden.

Mit dem BladeCenter S weitet IBM den Markt für Blades aus. Denn bislang, so Andrew Butler, Analyst bei dem Markforschungsunternehmen Gartner im Gespräch mit silicon.de, seien Blades eine reine Angelegenheit fürs Rechenzentrum gewesen.

Wie auch beispielsweise bei System i, dem Nachfolger der AS 400, hat IBM für das BladeCenter-S-Chassis IBM-Technologien verbaut, die auch in anderen Servern und Produkten auftauchen. Allerdings könnten sich die beiden Angebote, System i und das neue BladeCenter, gegenseitig Marktanteile im Bereich Midrange abnehmen. So lobt in beiden Fällen IBM die einfache Administrierbarkeit der Systeme.

Vermutlich werden jedoch beide IBM-Bereiche unterschiedliche Branchen angehen, wie Barbara Koch, Direktorin des IBM System i, im Rahmen eines Gesprächs mit Journalisten in München erklärte. “Wir halten uns an die ISVs (Independet Software Vendor). Unternehmen entscheiden sich für eine bestimmte Anwendung, die besonders gut für System i geeignet ist.” Auf diesen Weg kämen Unternehmen mit der System i in Berührung und konsolidierten anschließend gegebenenfalls weitere Komponenten auf die Plattform. Auf diese Weise könne IBM nach wie vor Neukunden für die traditionsreiche Plattform gewinnen.

Andreas Heincke, Senior Consultant System i bei IBM, fügte an, dass man sich mit dieser Plattform bestimmte Nischen suche, die dann gezielt angegangen würden. “Es wäre vermessen, alle Microsoft-Installationen auf x86 ablösen zu wollen”, schränkte Heinke ein.

Die Strategie bei BladeCenter S scheint offenbar weniger spezialisiert zu sein oder auf Bereiche wie etwa die Logistikbranche abzuzielen. “IBMs Einführung eines vorkonfigurierten BladeCenters für kleine Einheiten und verteilte Niederlassungen soll kleineren Unternehmen helfen, die gleiche Vereinfachung und Integration zu bekommen, wie sie auch große Unternehmen mit Blades erleben”, kommentierte Alex Yost, Vice President für IBM BladeCenter.

Preise gab IBM für das voraussichtlich ab dem vierten Quartal verfügbare System nicht bekannt. Jedoch sollen sich eventuell höhere Anschaffungskosten amortisieren. Yost erklärte, dass Unternehmen durch Einsparungen bei der Administration und beim Platz- und Energieverbrauch die Kosten gegenüber herkömmlichen Rackmount-Systemen um bis zu 40 Prozent senken lassen.

Silicon-Redaktion

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