Regensburg wird Vorzeigestadt für Handy-TV
Die bayerische Stadt Regensburg steht in den kommenden zwei Jahren im Mittelpunkt eines internationalen Forschungsprojekts zu Handy-TV.
Bei dem Modellvorhaben soll geprüft werden, wie regionale Fernseh- und Radioangebote von den Besitzern der speziellen Mobilfunkgeräte angenommen werden. Am kommenden Donnerstag soll das mobile Fernsehen an den Start gehen.
Der Regensburger Nutzungsversuch wird von dem europäischen DMB-Projekt (Digital Multimedia Broadcasting) ‘Mi-Friends’ organisiert – es wurde von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien ins Leben gerufen. Insgesamt sind 75 Partner aus neun Ländern an dem Projekt beteiligt, darunter auch das Kommunikations- und Informationsministerium der Republik Korea.
Regensburg wurde ausgewählt, weil die Sadt und ihr Umland mit den insgesamt mehr als 300.000 Einwohnern von der Größe, der demographischen und der sozioökonomischen Zusammensetzung gut auf andere europäische Gebiete übertragbar sein sollen. Insgesamt wird es in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien vier DMB-Teilprojekte geben.
Außer DMB gibt es noch den konkurrierenden DVB-H-Standard (Digital Video Broadcasting – Handhelds). Während hierfür die notwendigen Frequenzen aber noch ausgeschrieben werden müssen, haben für DMB bereits alle Bundesländer die notwendigen Sendefrequenzen vergeben. DMB ist deshalb derzeit – obwohl es als vergleichsweise weniger leistungsfähig gilt – im Vorteil.
Der Branchenverband Bitkom beklagt deshalb, dass zuviel Bürokratie den Start der neuen Angebote verzögert. “Die Bundesländer müssen den Betreibern endlich die verfügbaren Frequenzbereich zuteilen”, forderte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder im Hinblick auf DVB-H. Weil klare Rahmenbedingungen fehlten, gebe es in Deutschland bisher nur regional begrenzte Handy-TV-Angebote. Andere Länder wie Italien seien da weiter.