Hacker missbrauchen RSS

Die Technik, die webbasiert die Verteilung von Inhalten erlaubt und sich immer weiter verbreitet, wurde dem Bericht eines Sicherheitsforschers zufolge nun auch von den Hackern entdeckt. Wie Robert Auger auf der Black Hat Conference 2006 in Las Vegas darlegte, sind die Möglichkeiten für Bösewichte hier nahezu unerschöpflich.

Der Security Engineer des US-Unternehmens SPI Dynamics sagte einem Pressebericht zufolge, er habe webbasierte und lokale RSS-Reader getestet. Durch Code Injection könne Software platziert werden, die die Daten von Nutzern auslese. Dazu gehörten im Ernstfall auch Cookies für voreingestellte Passwörter, Informationen über Tastatureingaben (Key-Logging) und anderes.

Dabei könne ein Angreifer die Daten sammelnde Software direkt in den RSS-Feed auf der Original-Website einpflanzen – so könnte beispielsweise der Besitzer des Feeds der Angreifer sein, was Auger als nicht gerade den häufigsten Fall bezeichnete. Doch weitaus einfacher könnten sich Angreifer demnach den Zugang erschleichen, indem sie den versendeten Feed manipulierten. Je nach Beliebtheit und Verbreitung des RSS könnte demnach ein einziger Fehler Tausende Nutzer betreffen und schädigen, so Auger.

An webbasierten Einfallstoren nannte er in seinem Vortrag explizit nur Bloglines. Auf lokaler Seite seien die Techniken RSS-Reader, RSS-Owl, Feed Demon und Sharp Reader besonders gut angreifbar. Die Liste sei aber laut Auger unvollständig. Er wolle die Namen von Herstellern nicht nennen, mit denen er bisher noch nicht in Kontakt sei. Er verwies aber auch auf Abhilfe. So gebe es bereits Werkzeuge, die vor blinden Passagieren in RSS-Feeds schützten. Nutzer könnten aber auch aufmerksam durchs Web gehen, die Gefahren durch sorgfältigen Umgang mit Zugangsrechten und der Nutzung fremder Daten minimieren sowie die Ausführung von Dateien, Skriptsprachen und Applets im Feed-Reader unterbinden.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Siemens investiert 5 Milliarden Dollar in US-SoftwarehausSiemens investiert 5 Milliarden Dollar in US-Softwarehaus

Siemens investiert 5 Milliarden Dollar in US-Softwarehaus

Der Kauf von Dotmatics, Anbieter von F&E-Software, soll das PLM-Portfolio des Konzerns im Bereich Life…

1 Stunde ago
Fragmentierung von KI verhindern und Risiken reduzierenFragmentierung von KI verhindern und Risiken reduzieren

Fragmentierung von KI verhindern und Risiken reduzieren

Unternehmen wollen KI schnell einführen, doch dadurch entsteht Stückwerk, warnt Larissa Schneider von Unframe im…

5 Stunden ago
Die Falle der technischen Schulden durchbrechenDie Falle der technischen Schulden durchbrechen

Die Falle der technischen Schulden durchbrechen

Technische Schulden – Tech Debt – machen oft 20 bis 40 Prozent der Technologieressourcen aus,…

5 Stunden ago
Umfrage sieht KMU in der digitalen WarteschleifeUmfrage sieht KMU in der digitalen Warteschleife

Umfrage sieht KMU in der digitalen Warteschleife

Obwohl 84 Prozent der Befragten Digitalisierung als entscheidenden Erfolgsfaktor sehen, hat gerade einmal die Hälfte…

9 Stunden ago
Wie KI den Jobeinstieg verändertWie KI den Jobeinstieg verändert

Wie KI den Jobeinstieg verändert

Aus Sicht vieler Führungskräfte sind junge Talente oft unzureichend auf ihre Jobprofile vorbereitet, da sie…

3 Tagen ago
Deutsche DefTechs: Nur jedes dritte würde erneut hier gründenDeutsche DefTechs: Nur jedes dritte würde erneut hier gründen

Deutsche DefTechs: Nur jedes dritte würde erneut hier gründen

Umfrage: Bürokratisches Beschaffungswesen, strikte Regulierung und fehlendes Risikokapital bremsen digitale Verteidigungs-Innovationen.

3 Tagen ago