Ob die junge Computer-Menschheit es einfach satt hatte, in Massen in riesigen klimatisierten Räumen herumzulaufen und ein blinkendes Monstrum 24 Stunden mit Befehlen zu füttern, ob es der Preis war, die moderne Systeme zur damaligen Zeit kosteten oder ob einfach die Zeit reif war für etwas Neues – es kam wohl alles zusammen.
Der PC von IBM war eine kleine Maschine, die nicht nur Informationen schneller verarbeiten konnte als die Mainframe-Eisen aus den 60ern und 70ern. Der PC erlaubte dem Benutzer außerdem, Texte zu bearbeiten und für damalige Verhältnisse mehr Wörter zu speichern als ein großes Kochbuch – und das alles für weniger als 1600 Dollar.
Unter der Bezeichnung IBM 5150 war der PC plötzlich erschwinglich und eröffnete sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen völlig neue Möglichkeiten. Wer hatte es geschafft, die Rechenhobel so zu verkleinern, dass sie auf jedem Schreibtisch Platz fanden und auch noch viel leistungsstärker waren?
Bill Lowe war IBMler seit 1962. In Boca Raton, Florida, leitete er im August 1980 eine Task Force, die einen Vorschlag für einen PC erarbeiten sollte. Ein leichter Gang war das nicht. Ein Analyst glaubte eher an die Behäbigkeit eines großen Konzerns, denn an seine Schnelligkeit. “Wenn IBM einen Personal Computer herausbringt, dann wäre das so wie wenn man versuchte, einem Elefant Steppen beizubringen”, ist als Zitat überliefert. Lowe ließ sich nicht einschüchtern. Die IBM-Oberen gaben ihm zwei Wochen für einen Vorschlag.
Der kam prompt und danach hatten zwölf Strategen eine Aufgabe: Hardware und Software entwerfen, die Fertigung vorbereiten und eine Verkaufsstrategie entwickeln. Im April 1981 war die Kiste fertig, die Massenproduktion konnte beginnen. Dass es sich hierbei um etwas Besonderes handelte, davon musste die Welt ausgehen, denn die offizielle Präsentation des PCs fand im noblen New Yorker Hotel Waldorf Astoria statt. Für 1565 Dollar sollte es möglich sein, einen Rechner zu besitzen, inklusive Keybord und Grafikfunktionen. Optional waren ein Monitor, ein Drucker, zwei Diskettenlaufwerke oder auch extra Speicher.
Der IBM PC bestand fast ausschließlich aus Komponenten anderer Hersteller. Big Blue nannte das ‘Open Architecture’ und das war etwas völlig Neues gegenüber dem Vorgängermodell 5120, das auch schon eine Art ‘Personal Computer’ war, aber eben nur ein Art, weil er rein auf IBM-Komponenten beruhte. Auch Apple hatte mit dem Apple II Rechenleistung auf den Schreibtisch gebracht, doch der Erfolg stellte sich erst mit dem 5150 von Big Blue ein.
Microsoft steuerte das Disk Operating System bei, zudem gab es eine Reihe von Software-Paketen dazu. Ein Intel-Prozessor 8088 trieb die Maschine an. Arbeitsspeicher: 16K. Innerhalb von drei Jahren wollte der Hersteller eine halbe Million Computer unter die Leute bringen – zwei Millionen wurden in dieser Zeit verkauft.
Mit dem Gates-Konzern holte sich IBM einerseits einen Goldesel ins Haus, der Vertrag ebnete den Weg für den Siegeszug des PC. Gleichzeitig aber sorgte eine aus der Sicht von Big Blue lausige Lizenzvereinbarung dafür, dass Microsoft sein Betriebssystem weiterentwickeln und anderweitig unterbringen konnte. IBM-kompatible Rechner kamen auf den Markt und der Großkonzern war nicht in der Lage, seine Pionierstellung auszunutzen.
Heute gehört IBM die PC-Sparte nicht einmal mehr. Das Geschäft mit den Rechnern macht inzwischen der chinesische Anbieter Lenovo – als einer unter vielen. Aber ein Elefant kann immer noch nicht steppen.
Assistenzsysteme unterstützen Monteure bei der Arbeit. Zu oft zahlt man jedoch mit den eigenen Daten…
Hersteller werden stärker in die Pflicht genommen, den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte in den Blick…
LLMs besitzen einerseits innovative neue Fähigkeiten, stellen Unternehmen allerdings auch vor diverse Herausforderungen: ob EU…
Server-Ausbau in den USA und China macht große Fortschritte, deutscher Weltmarktanteil sinkt. Lichtblicke in Frankfurt…
Der Markt für Workplace Services gerät in Bewegung. Das bestmögliche digitale Nutzererlebnis gilt als Schlüssel…
Schutz für 10.000 Postfächer über rund 200 Domains: Private-Stack-Variante kombiniert Vorteile einer Cloud-Lösung mit Sicherheit…