Deutscher Handyzulieferer profitiert vom iPhone
Das westfälische Unternehmen für Handykomponenten Balda hat einen großen Wurf gelandet. Es wird die Touchscreens für Apples neuestes Produkt bauen.
Kurz nach der Ankündigung Apples auf der Verbrauchermesse CES, ins Handygeschäft einzusteigen, verbreitete sich wohl auch die Kunde in Bad Oeynhausen, dass man von den News aus den USA profitieren würde.
Von dem angepeilten Umsatz, den Balda mit den berührungsempfindlichen Bildschirmen erreichen will, werde das Apple-Geschäft den Löwenanteil ausmachen, sagte ein Firmensprecher am Mittwoch gegenüber Reuters. Balda war im vergangenen Jahr in die Sparte eingestiegen und hatte für den Bereich Erlöse von 300 bis 350 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Das dürfte Balsam auf die Wunden sein. 2005 machte BenQ dem Zulieferer schon einmal Angst, als bekannt wurde, dass der Handyhersteller auf eigene Zulieferfirmen setzen wolle. Das passierte nicht, aber als Baldas Hauptabnehmer dann Pleite ging, brachen die Umsätze weg. “Durch die jüngste Entwicklung beim Mobiltelefonhersteller BenQ und einem beschleunigten Zurückgehen der Abrufe anderer Abnehmer, hat Balda im 3.Quartal einen signifikanten Einbruch erlitten”, hieß es im vergangenen Oktober.
Dadurch und durch die im Stammwerk erforderlichen Kapazitätsanpassungen müsse man außerdem die Zahl der deutschen Balda-Mitarbeiter von rund 1600 auf etwa 600 reduzieren. Rund 750 dieser Arbeitsplätze sollten durch den Verkauf der Werke gesichert werden, lautete die nüchterne Bilanz weiter. Vielleicht geht es mit Hilfe des iPhone wieder ein bisschen aufwärts.