Die Experten des Unternehmens haben nach eigenen Angaben etwas ähnliches noch nie erlebt. Die wahrscheinlichste Erklärung sei jedoch, dass ein Botnet vorübergehend die Kontrolle über sein Client-System verloren habe. Im Dezember hatte SoftScan noch ein beständig wachsendes Spam-Niveau verzeichnet.
Nach den Worten von CTO Diego d’Ambra basieren die Analyseergebnisse auf dem E-Mail-System des Unternehmens, über das rund eine halbe Million internationale Unternehmensnutzer versorgt werden. “Das ist sehr ungewöhnlich”, sagte d’Ambra in Bezug auf den Spam-Einbruch. “Seit Jahren steigt das Spam-Aufkommen beständig an und jetzt auf einmal ist der Level ungefähr da, wo er in der ersten Hälfte 2006 war.”
Ursache sei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Ausfall eines Botnets, da diese den größten Einfluss auf die Spam-Entwicklung haben. Ansonsten gebe es nur zwei andere plausible Gründe, so d’Ambra. So könnten die Seebeben vor der Küste Taiwans zwischen Weihnachten und Silvester die Ursache dafür gewesen sein, dass keine Spam-Mails mehr die Region verlassen konnten. Möglich sei auch, dass Dank neuer PCs auf dem Gabentisch alte, infizierte Systeme in großer Menge ausgetauscht wurden.
Beide Erklärungen seien jedoch unwahrscheinlich. Denn der Einbruch kam nicht so plötzlich, wie es wegen der Seebeben der Fall hätte sein müssen – und auch nach den Weihnachtsfeiertagen der vergangenen Jahre sei das Spam-Aufkommen nicht so rapide zurückgegangen.
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