Telekom-Reigen – Döpfner geht, Ricke baut um

Döpfner habe einen Interessenskonflikt befürchtet, weil er Ende Juli in den Aufsichtsrat des US-Medienkonzerns Time Warner berufen worden sei, berichtet das Handelsblatt und beruft sich dabei auf Branchenkreise. Weder die Telekom noch der Springer-Verlag wollten diesen Bericht kommentieren. Angeblich soll Döpfner das Gremium in der zweiten Oktoberhälfte verlassen.

Derweil bastelt Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke weiter fleißig an der Konzernstruktur. Bis vor kurzem hatte er das Drei-Säulen-Modell beschworen – nun soll es nach einem Bericht der Financial Times Deutschland wieder eingerissen werden. Demnach plane Ricke, die Trennung von Festnetz-Geschäft (T-Com), Mobilfunk (T-Mobile) und Geschäftskunden (T-Systems) komplett aufzusprengen.

Die Veränderung in den Zuständigkeiten verschiedener Sparten und Vorstandsmitglieder bereite diese komplette Neuausrichtung vor, hieß es. So habe beispielsweise T-Mobile-Chef Rene Obermann in den vergangenen Wochen den gesamten Endkundenbetrieb zugeschlagen bekommen, T-Systems-Chef Lothar Pauly übernimmt seit kurzem konzernweit das Netzmanagement.

Beobachter sehen in der Entwicklung eine schleichende Entmachtung von T-Com-Chef Walter Raizner, der in seiner Sparte mit stetig sinkenden Marktanteilen und Umsätzen zu kämpfen hat. Ricke plane auf lange Sicht, die Telekom in nur noch zwei Sparten aufzuspalten – eine für Privatkunden und eine für Geschäftskunden.  Das dürfte nicht nur einige Manager den Chefsessel kosten, sonder auch Beginn einer Entlassungswelle sein. Allerdings steht auch Ricke selbst inzwischen längst selbst verstärkt unter Druck.   

Silicon-Redaktion

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