SOA verändert auch den deutschen Softwaremarkt
Der Softwaremarkt erhält durch die neuen Lösungen für serviceorientierte Architekturen (SOA) neue Akteure.
Diese kommen nicht nur aus der klassischen Softwarewelt, sondern vermehrt auch aus dem Dienstleistungsbereich. Das ist die Beobachtung der Analysten der Experton Group, einem Marktforschungsunternehmen mit europäischem Fokus.
Vor allem aber zeigten die verstärkten Zukäufe von Oracle, SAP und IBM, dass die Firmen im Mittelstandsmarkt und applikationstechnisch im Middleware-Bereich stärker expandieren wollen. Andererseits habe sich die Spezialisierung einzelner Firmen bewährt. Dafür nennen die Analysten die Kooperation von Oracle und IDS Scheer als Beispiel, das sogar ein “Leuchtturmereignis” für die ganze Branche gewesen sei.
Zwar sei die Integration “nicht ganz so elegant wie die Integration zwischen Aris und SAP-Systemen”. Trotzdem liege hier Sprengstoff für den Markt, da in Aris beschriebene Geschäftsprozesse auch nach sich zögen, dass Oracle und SAP-Welten näher rückten, sagte Rüdiger Spies, Executive Advisor bei der Experton Group. Das Interesse für Middleware als Ansatzpunkt für SOA-Prozesse ist jedoch nach Ansicht des Analysten nur die eine Seite des neuen Impulses am Softwaremarkt.
Die Benutzerschnittstelle oder das Anwendererlebnis sollen den Markt ebenfalls beschäftigen, da sich kollaborative Elemente durchsetzen sollen: Ad-hoc-Worksflows, Messaging-Tools und Suchmaschinenergebnisse. Dafür sieht Spies einen Beweis in dem Engagement von SAP und Microsoft, die Plattform ‘Duet’ zu entwickeln. Ferner gehe IBM das Thema mit ‘Filenet’, der ‘Lotus’-Familie, DB2-Funktionen und Ascential-Lösungen für Business Intelligence an. Die Experton-Analysten vermuten sogar, dass Big Blue für die SOA-Welt eine angestaubte Suchmaschine aus dem Keller holen könnte, um die Lösungspalette zu komplettieren: Das betagte STAIRS-System des Mainframe könnte modernisiert einen zweiten Frühling erleben, heißt es.