Die Sparkassen Informatik (SI) könnte mit den Maßnahmen rund 71 Millionen Euro bei den Personalkosten einsparen, heißt es auch aus der Konzernzentrale. Dem gegenüber stehen einmalige Ausgaben von 86,5 Millionen Euro für Abfindungen, Umzugskosten und Umschulungen, berichtet die Frankfurter Rundschau. Die Standorte Duisburg, Karlsruhe, Köln, Mainz und Nürnberg sollen geschlossen und die Arbeit von Fellbach, Frankfurt, München-Haar und Münster miterledigt werden.
Der empfohlene Umbau stößt bei den Verantwortlichen der SI also grundsätzlich auf offene Ohren. Allerdings wird die von Hamilton kalkulierte Zukunft nicht ganz geteilt. Während die Unternehmensberatung davon ausgeht, dass etwa die Hälfte der Mitarbeiter das Unternehmen verlassen wird, glauben die Arbeitnehmervertreter, dass viele bleiben und intern wechseln würden.
Die Bereitschaft, an anderen Standorten weiterzuarbeiten sei groß, heißt es. Viele fühlten sich mit der Firma verhaftet, und auch mangels beruflicher Alternativen würden sie gerne im Betrieb bleiben. Selbst im Wirtschaftsausschuss wurde bereits darüber diskutiert wie zu verfahren sei, falls weniger als die Hälfte der Angestellten die SI verließen. Noch sind zudem Kündigungen ausgeschlossen, da eine Beschäftigungsgarantie bis 2011 besteht, die bei früheren Fusion ausgehandelt worden war.
Der Gesamtbetriebsrat der SI kann die herangezogenen Grundlagen für das Gutachten nicht nachvollziehen. Aus “Kenntnis der tatsächlichen betrieblichen Abläufe” könne er die “Schlussfolgerungen nicht teilen”, heißt es in einem Positionspapier der Arbeitnehmervertreter, das der Zeitung vorliegt.
Das Unternehmen war in diesem Jahr aus der Frankfurter Sparkassen Informatik und der Münchner Firma IZB Soft hervorgegangen. Gemeinsam betreuen sie die Sparkassen in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Der verbleibende selbstständige IT-Dienstleister für Sparkassen, die Finanz IT aus Hannover, hatte im Sommer ebenfalls ein Sparprogramm angekündigt. Das Unternehmen, das nord- und ostdeutsche Landesbanken und Sparkassen bedient, wird bis Ende 2008 bis zu 600 Stellen abbauen, um Kosten in Höhe von 100 Millionen Euro zu sparen, hieß es.
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