In deutschen Büros grassiere die Übermüdung, sagte Ingo Fietze, Schlafforscher an der Berliner Universitätsklinik Charité. Die Folgen seien eine Abnahme der Motivation und der Effizienz. Unfälle und Krankheiten kosteten die Wirtschaft jährlich Milliarden.
“Das Thema wird von den Firmen stark unterschätzt.” Und das, obwohl Studien zeigen, dass schon zehn bis 30 Minuten Schlaf reichen, um die Leistungsfähigkeit um bis zu 35 Prozent zu steigern. Das Nickerchen am Tag habe in Europa dennoch ein schlechtes Image – ganz im Gegensatz zur Einstellung der Chinesen und Japaner.
Bereits in der griechischen Mythologie galten der Schlaf und der Tod als Brüder. Und in der Bibel heißt es: ‘Liebe den Schlaf nicht, dass du nicht arm werdest.’ In Japan sei es jedoch üblich, im Büro zu schlafen. Dafür gebe es den Ausdruck ‘inemuri’: schlafend anwesend sein.
Hierzulande wollten jedoch selbst große Konzerne von Schlafzonen oder Ähnlichem meist nichts wissen, sagte Fietze der Zeitung Die Welt. Eine Ausnahme sind die Mitarbeiter des Münchner BMW-Forschungszentrums. Hier dürfen sich Gestresste 20 bis 30 Minuten lang in einem Entspannungsraum auf Liegen lümmeln.
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