Er sagte in seiner Keynote, dass zwar das eine Ziel, in nahezu jedes Haus und an jeden Arbeitsplatz einen PC zu bringen, fast erreicht sei. Immerhin 40 Millionen Haushalte allein in den USA verfügten über ein solches Gerät. Doch um mit der wahren Explosion an digitalen Inhalten zurechtzukommen, so Gates, müsste in jedes Haus ein Server wandern, der diese Datenmassen schaufelt.
Gates sprach davon, dass heute bereits jede Einzelperson und jede Familie mit früher unvorstellbaren Datenmengen konfrontiert sei. Der ‘Windows Home Server’ werde derzeit entwickelt. Es sei in der zweiten Jahreshälfte 2007 mit der Software zu rechnen. Sie soll in Familien und Wohnungen helfen, digitale Multimedia-Daten, Photos, Videos, Musik und Dokumente vorzuhalten. Diese sollen automatisch ein Backup durchlaufen und aus der Ferne anzusteuern sein. Gates versprach “keine Komplexitäten”.
Außerdem soll zusätzlicher Speicher besonders einfach eingesteckt und genutzt werden können, um allen Familienmitgliedern die Nutzung zu gestatten. Speziell von der einfachen, schnellen Speichererweiterung erhofft er sich einen Schub für die Branche und die Nutzer. Damit könne man sprichwörtlich Terabyte erreichen. Die Bedeutung dessen sei heute noch gar nicht abzuschätzen, aber in jedem Falle immens.
Idealerweise sollen die einzelnen Geräte, die der Heimserver verwalten soll, nicht mehr als 300 bis 500 Dollar kosten, wünschte er sich. Da kommen beispielsweise die Speicherbausteine von Hewlett-Packard (HP) gelegen, die Reihe ‘PowerVault’ liegt etwa in diesem Bereich. Auch der Windows Server für Zuhause wird gerade zusammen mit dem Partner vorbereitet.
HP stellte in engem Bezug zur Gates-Rede das Gerät ‘MediaSmart Server’ vor, das genau die Anforderungen erfüllen soll, die Gates nannte. Das Alleinstellungsmerkmal des Servers sei, dass die Nutzer damit ihre Dateien teilen, kollaborieren und wie in einem Netzwerk arbeiten können.
Der MediaSmart Server soll dennoch wenig mit den ‘BigIron’-Serverreihen zu tun haben, die HP für Geschäftskunden baut. Im Unterschied dazu, so Kathy Miner, Produktmanagerin bei HP, sollen die Kunden nicht extra eine Schulung in Windows Servertechnik besuchen müssen. Zwar basiert die Microsoft-Software auf Windows Server 2003, doch sie sei sehr intuitiv angelegt, heißt es. Die Funktionen seien zusammen mit Microsoft extra neu auf die Nutzergruppe zugeschnitten worden
Allerdings haben die beiden Firmen beim Thema Preis weniger gut zusammengearbeitet. Während in der Gates-Rede eine kostengünstige Kombination an die Wand gemalt wurde, sprach Miner davon, dass der MediaSmart Server mehr kosten werde als der große Bruder aus dem Geschäftskundenumfeld: ‘MediaVault’ kostet aber schon 599 Dollar. Dafür gibt es aber einen modernen Chip von AMD und Platz für vier Festplatten, wenn der Server im dritten Quartal des laufenden Jahres auf den Markt kommt. Wie viel Speicherplatz dadurch maximal gegeben wird, ist noch unklar.
Klar ist aber, dass solche mehr oder weniger gut aufeinander abgestimmten Reden mit einer IT-Ikone wie Gates bald der Vergangenheit angehören werden. Er sprach davon, dass dies möglicherweise seine vorletzte Keynote auf der CES sein könnte, wenn er im Jahr 2008 seine alltäglichen Ämter und Verpflichtungen bei Microsoft aufgeben wird. Zuvor versprach er aber für das “digitale Zeitalter” noch mehr Verbindungen der Geräte und Systeme, mehr Interaktivität sowie sprach- und berührungssensitive Eingabehilfen, in denen sich Microsoft-Produkte bewähren sollen. Außerdem sieht er die Spielkonsole Xbox als ideales Fernsehzugangsgerät im Wohnzimmer powered by Microsoft.
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