Netvibes personalisiert das Internet

Unter netvibes.com können sich Internet-User ihre ganz eigene Informationsseite zusammenstellen. Unterteilt in verschiedene Fenster erlaubt die Webseite, Nachrichten oder andere webbasierte Dienste auf einem Blick vorzuhalten, sei es Nachrichten einer Online-Zeitung, Blogs, Podcasts, Webmail oder andere Web2.0-Angebote.

Der Vorteil dieser Seite liegt darin, dass ausschließlich die Funktionen einer Webseite wiedergegeben werden, die erforderlich sind. So holt sich Netvibes beispielsweise von dem Übersetzungsprogramm Babelfish auschließlich das Modul, das für die Übersetzung zuständig ist, statt die volle Seite zu laden. Gleiches gilt für eine Suchmaschine oder Wikipedia. Voraussetzung ist allerdings, dass die Informationen, die der Nutzer auf Netvibes beziehen will, von einer Seite stammen, die RSS-Feeds anbietet.

Noch befindet sich die personalisierbare Seite in der Betaversion, obwohl der offizielle Start bereits im vergangenen September stattfand. Eine Reihe von Modulen sind vorgefertigt, können aber jederzeit von unzufriedenen Usern verbessert werden. Ihr Gründer Tariq Krim ist zuversichtlich, dass Netvibes ein Erfolg wird. “Wir helfen Anwendern, nur exakt das aus dem Web zu ziehen, was sie auch wirklich haben wollen”, so Krim in der US-Zeitung International Herald Tribune. “Unser größter Vorteil derzeit ist es, dass die Nutzer Netvibes besser finden als die personalisierten Seiten von Google oder Yahoo.”

Und tatsächlich – britische Risikokapitalgeber injizierten der Seite jüngst 12 Millionen Euro. Und ein Analyst aus dem Marktforschungshaus Jupiter Research erklärte gegenüber der Zeitung, Netvibes sei bei der Implementierung, der Benutzung und im Design wirklich klarer als die Konkurrenzprodukte.

Aber genau das könnte den Betreibern auch zum Verhängnis werden. Die Frage sei, ob das Konzept als Standalone bestehen könne, so der Experte. Wie Krim mit Netvibes Umsatz generieren will, ist ihm selbst noch nicht ganz klar. Möglicherweise könnten hervorgehobene Platzierungen als Premium-Dienste Geld in die Kasse spülen.

Silicon-Redaktion

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