Der südindische Bundesstaat ist kommunistisch regiert und versucht nun, die Macht internationaler Konzerne einzudämmen. Im Zuge dieser Kampagne werden öffentliche Einrichtungen und andere Organisationen dazu aufgefordert, statt auf Microsoft-Produkte auf freie Software zu setzen.

Jedoch wolle man Microsoft nicht “verbannen”, erklärte ein Regierungssprecher gegenüber der New York Times. Daher lege man zum Beispiel Schulen den Einsatz freier Software lediglich nahe.

“Es ist bekannt, dass Microsoft ein Monopol im Bereich Computer-Technologien anstrebt”, so M.A. Baby, Kultusminister des Bundesstaates Kerala. “Für uns als demokratische und fortschrittliche Regierung ist es daher ein natürlicher Schritt, uns für freie Software stark zu machen.”

Das mag auch mit dem Budget zusammenhängen, das Baby zur Verfügung steht, um den 600.000 Schülern, die sich für Computer-Kurse angemeldet haben, Lernmittel zur Verfügung zu stellen. Rund 1,8 Millionen Dollar hält die Regierung für das ehrgeizige Ziel bereit, allen Kinder des Bundesstaates eine Computer-Ausbildung zu ermöglichen. Da scheinen auch die 25 bis 30 Dollar für eine Kopie von Windows, die Microsoft als Sonderangebot für indische Schulen anbietet, noch viel Geld zu sein.

Eine ähnlich unnachgiebige Haltung legte die Bundesregierung auch im Fall von Pepsi und Cola an den Tag. Nachdem in den Getränken gesundheitsschädliche Konzentrationen von Pestiziden festgestellt wurden, untersagte die Regierung den Verkauf dieser Softdrinks.

Baby wehrt sich gegen den Vorwurf, dieser Feldzug sei ideologisch motiviert. Man habe großen Respekt vor den Errungenschaften des Westens. “Gleichzeitig sind wir aber über die monopolistischen und imperialistischen Züge in Politik und Wirtschaft unglücklich.”

Silicon-Redaktion

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