Wikipedia im Visier der PR-Branche
Die PR-Branche hat offenbar ein Auge auf die Online-Enzyklopädie Wikipedia geworfen.
So offeriert die US-PR-Webseite MyWikiBiz.com nach einem Bericht der Zeitung Die Welt Unternehmen “professionell geschriebene” Wikipedia-Artikel.
Ein Artikel in der Online-Enzyklopädie bringe der Webseite eines Unternehmens mehr Besucher, wirbt MyWikiBiz.com auf seiner Homepage. “Es ist schwer zu glauben, aber Wikipedia generiert mehr Besucher als die Webseiten von The New York Times, Weather Channel, MapQuest und InfoSpace zusammen.”
Die Kosten für die PR-Dienste liegen nach dem Zeitungsbericht zwischen 50 Dollar für einen kurzen Text mit Link auf die Unternehmens-Webseite und 100 Dollar für einen längeren Artikel, der dann ein Jahr aktualisiert wird.
Unter den Wikipedia-Anwendern ist jetzt eine Diskussion darüber entbrannt, wie man mit PR-Artikeln umgehen soll. Einige sind strikt dagegen, andere finden die von PR-Firmen verfassten Texte annehmbar – wenn diese objektive Informationen enthalten.
Zudem wurde vorgeschlagen, PR-Artikel zunächst auf einer externen Seite zu sammeln und erst nach einer Prüfung durch die Wikipedia-Nutzer in die Online-Enzyklopädie zu integrieren. Eine interne Wikipedia-Schlichtungsstelle wird im September über das weitere Vorgehen entscheiden.