Ex-OSI-Chef sucht proprietäre Freunde für Open Source

Das soll einerseits durch mehr Anstrengungen rund um die offene Technik selbst gelingen. Doch daneben wünscht er sich Partnerschaften mit den Herstellern proprietärer Technik und bricht damit ein Tabu der Szene.

Er sagte in einem Interview mit der US-Zeitschrift Red Herring, dass Open Source reif sei, um nicht mehr nur ein paar Geeks anzusprechen, sondern Geschäftsleuten im Alltag zu helfen. Dafür müsse die Welt rund um offene Quellcodes reformiert werden und sich mit Kompromissen abfinden. Ansonsten würde die Chance verstreichen, die “Generation iPod” zu gewinnen, sagte er.

Dafür, so meinte er, müssten die Befürworter quelloffener Software sogar so weit gehen, die Hersteller proprietärer Software auf den Tausch “Geld gegen Lizenzen” anzusprechen. “Dies ist etwas, wogegen die Linux-Gemeinde eine große Antipathie entwickelt hat, weil wir all diesen Idealismus über Open Source mit uns herumtragen”, sagte Raymond.

Wer jetzt gefragt sei, das sei jemand der bereit sei, im Namen der Community diesen unpopulären Schritt zu tun und Technologien einzukaufen, die dann verbreitet werden können. Andernfalls könnte Open Source den Anschluss verpassen, warnte er am Rande der Science Fiction Convention in den USA. Reverse Engineering dieser interessanten Codes sei nun einmal einfach illegal, also bleibe nichts anderes als gute Lizenzen einzukaufen. Abseits von der Verbindung, die er zwischen Science-Fiction-Fans und der Hacker-Community und deren fließendem Übergang in die Open-Source-Welt zieht, hofft er demnach, dass die Open-Source-Freunde in der Realität von kaufen und verkaufen ankommen werden.

Silicon-Redaktion

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