Preisliste für Vista im Web aufgetaucht

Erneut bringt eine Panne Vista in die Schlagzeilen. Sowohl die kanadische Microsoft-Abteilung als auch unter Amazon.com konnten Anwender einen Blick auf die Preise für das kommende Betriebssystem werfen.

Laut der kanadischen Microsoft-Seite wird ‘Vista Ultimate’ umgerechnet rund 450 US-Dollar kosten, die Home-Premium-Version soll für umgerechnet rund 270 Dollar verkauft werden. Für die Ultimate Upgrades werden demnach 269 Dollar fällig, die Upgrades für Home Premium kosten knapp 180 Dollar.

So zumindest heißt es in einem Blog der Webseite neowin.com. Die kanadischen Microsoftler nämlich nahmen die entsprechenden Informationen kurz nach dem Bekannwerden wieder offline. Wie sich die Preise in Euro ausdrücken ist schwer zu sagen, da sie für den kanadischen Markt festgelegt wurden.

Windows Vista Ultimate ist laut Microsoft die umfassendste Edition des neuen  Betriebssystems. Es beinhaltet zum einen Funktionen für die Geschäftswelt, darunter Gruppenrichtlinien und Domänenbeitritt. Zum anderen unterstützt das System alle Unterhaltungs-Features, die derzeit auch XP bietet, wie eine Fotosammlung, den Movie Maker und das komplette Windows Media Center. Abgesichert wird das System durch eine Reihe von Schutzmechanismen, darunter die Verschlüsselung gesamter Laufwerke BitLocker, heißt es auf der Firmenwebseite.

Unter ‘Home Premium’ versteht Microsoft “das Betriebssystem für gehobene Ansprüche im Heimbereich”. Dazu gehören eine komfortable Benutzeroberfläche, die jetzt Windows Aero heißt, sowie “alle nötigen Funktionen von Windows Media Center”.

Unter Amazon.com waren die Versionspreise detailliert aufgeschlüsselt und sogar mit einem Verfügbarkeitsdatum versehen. Ab dem 30. Januar 2007 würden die Softwarepakete verschickt. Vorbestellungen würden bereits jetzt entgegengenommen, berichtet der ORF. Die veranschlagten Preise liegen knapp unter den Angeboten der kanadischen Webseite.

Offiziell will der Hersteller Preislisten herausgeben, wenn er den ersten Release Candidate (RC1) zur Verfügung stellt. Das soll neuesten Meldungen zufolge kommende Woche der Fall sein. Ab dem 5. September, heißt es in der US-Presse, könnten Produkttester die Vorabversion unter die Lupe nehmen. Der RC1 bedeutet, dass das Betriebssystem grundsätzlich fertiggestellt ist und die Tester letzte Schwachstellen erkennen und Microsoft melden sollen, bevor die Software in die Produktion geht. Allerdings wäre es das erste Mal, wenn es dem Hersteller gelänge mit dem RC1 alle Fehler zu beseitigen. Als sicher gilt, dass es noch mindestens einen weiteren RC geben wird. Experten glauben, dass Microsoft mit dieser Zeitplanung das zuletzt gegebene Versprechen halten könnte, Vista ab Januar 2007 zu vertreiben.

Nicht nur Microsoft wird hoffen, dass mit dem offiziellen Start dann die Pannenserie des XP-Nachfolgers endet. Beinahe täglich kochen Gerüchte um Vista hoch, mal gute, meistens aber schlechte. Erst Anfang der Woche musste der Hersteller Aussagen eins hochrangigen Microsoft-Managers revidieren, wonach die High Definition Formate für Video – HD DVD und Blu-ray – nicht unterstützt würden. Aus Redmond kam ein Maulkorb und die Antwort: Beide Formate seien problemlos mit Vista zu verwenden.

Der Softwerker gerät ferner immer wieder in Erklärungsnot, weil man in Redmond mehrmals den Launch des Betriebssystems verschieben musste. Ob das derzeit anvisierte Release-Datum Januar 2007 gehalten werden kann, bleibt abzuwarten.