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Millionenforderung im iPod-Fall zurückgezogen

Der Kläger Foxconn, ein Produzent für Apples iPod-Geräte, hat seine Forderung wegen übler Nachrede, die ursprünglich auf 3,75 Millionen Dollar angelegt war, zurückgezogen. Zwar hatte das Gericht im südchinesischen Shenzen dem Kläger Recht gegeben und die Forderung plus weitere Kosten – insgesamt ist von 3,77 Millionen Dollar die Rede – erhoben. Das ändert sich nun zumindest.

Für die beiden Wirtschaftsjournalisten bedeutet dies, dass sie wieder Zugriff auf ihre privaten Konten haben. Diese waren nach dem Richterspruch zunächst eingefroren worden. Doch um die Summe zu begleichen, hätten die beiden ihr gesamtes Gehalt 500 Jahre beiseite legen müssen. In Medien weltweit kommen China-Kenner zu Wort, die von einem puren Einschüchterungsversuch sprechen. Die Klage von Foxconn, einem taiwanesischen Produktionskonzern, wird einhellig als überzogen betrachtet. Nun wird nur noch ein symbolischer Betrag von 10 Cent erhoben, meldet die dpa.

Die beiden Journalisten arbeiten bei China Business News und bekamen neben internationaler Solidarität, beispielsweise von Reporter ohne Grenzen und von anderen Medien, sogar die Unterstützung des chinesischen Staates in Aussicht gestellt. Sie hatten die Recherche einer britischen Zeitung aufgegriffen und weiter betrieben, die über haarsträubende Arbeitsbedingungen am Fließband bei der iPod-Produktion berichtet hatte. Diese Vorwürfe kreisten um einen illegalen 15-Stunden-Tag bei einem Hungerlohn von etwa 50 Dollar im Monat. Apple als Auftraggeber hatte bereits versucht, den Imageschaden abzuwenden und zu vermitteln. Interne Untersuchungen sollen ergeben haben, dass die Arbeitszeiten 35 Prozent über dem Maximum an Überstunden lägen, die für Apple-Partner offenbar gelten sollten.

Silicon-Redaktion

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