Wie der Chef der liberalen Volkspartei, Lars Leijonborg, bestätigte, hatte sich der Pressechef des Jugendverbands seiner Partei illegal Zugang zum Intranet der regierenden Sozialdemokraten verschafft – dort lud er geheime Wahlkampfunterlagen herunter. Der 24-jährige Pressechef hat den Hack inzwischen zugegeben und wurde entlassen.
Nach unbestätigten Medienberichten sollen mehrere Personen aktiv als Hacker beteiligt gewesen sein, um an Strategiepapiere für den Wahlkampf heranzukommen. Die Sozialdemokraten hatten den Einbruch in ihr Computersystem selbst bemerkt und bei der Polizei angezeigt. Darauf führte die Polizei im Sekretariat der Volkspartei eine Hausdurchsuchung durch.
Leijonborg bezeichnete den Vorfall als “Tiefpunkt” und sagte, er wolle sich persönlich beim sozialdemokratischen Parteichef und Ministerpräsident Göran Persson entschuldigen. Der Skandal ist der zweite Fall von Wahlkampfspionage in kurzer Zeit. Vor rund zwei Wochen war bekannt geworden, dass ein Parlamentskandidat der Christdemokraten versucht hatte, sich als Wahlhelfer bei der sozialdemokratischen Jugendorganisation einzuschleichen. Die Reichtagswahlen in Schweden finden in rund zwei Wochen am 17. September statt.
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