Intel setzt 10.500 Mitarbeiter vor die Tür
In der IT-Gerüchteküche war es schon seit Tagen Topthema – jetzt ist es offiziell: Der weltgrößte Chiphersteller Intel wird im kommenden Jahr drastisch Stellen streichen.
Das Unternehmen kündigte die Entlassung von 10.500 Mitarbeitern an und will die Zahl der Angestellten bis Mitte 2007 auf 92.000 reduzieren, teilte Intel am Dienstag nach US-Börsenschluss mit. Bereits bis Ende dieses Jahres soll der Personalbestand auf 95.000 gesenkt werden.
Grund für den Abbau jeder zehnten Stelle ist der massive Gewinneinbruch und die große Konkurrenz des Chipherstellers AMD. Die Entlassungen seien Teil der Umstrukturierung des Unternehmens, um den sinkenden Gewinnen entgegenzutreten und wieder Marktanteile zurück zu gewinnen.
Intel spart nach eigenen Angaben durch den Stellenabbau allein 2007 zwei Milliarden Dollar. Bis 2008 werden sich die Einsparungen auf bis zu drei Milliarden Dollar belaufen, hofft das Unternehmen. Vor allem im Management, im Marketing und im Bereich Informationstechnik sollen Arbeitsplätze abgebaut werden. Dabei umfasst die Gesamtzahl von 10.500 Arbeitsplätzen auch 1000 Manager, die bereits im Juli entlassen wurden. Dazu kommen noch die Arbeitskräfte von zwei Sparten, die in den vergangenen Monaten verkauft wurden.
“Die Maßnahmen sind notwendig, um Intel wieder zu einem effizienten und flexibleren Unternehmen zu machen”, sagte Konzernchef Paul Otellini. In einem Brief an die Angestellten schrieb es, dass die Restrukturierungen zwar “ein herber Einschnitt” aber wegen der “neuen Realitäten” am Markt nötig sei.
Im zweiten Quartal hatte Intel unter dem Strich 56 Prozent weniger verdient, weil der Konzern die Preise im Wettbewerb mit dem Konkurrenten AMD senken musste. Wegen Abfindungen kommen auf Intel aber vorerst Kosten von etwa 200 Millionen Dollar zu.