Categories: SoftwareUnternehmen

Vista könnte sich in Europa weiter verzögern

Das Unternehmen habe der Europäischen Kommission im Frühjahr Vorschläge unterbreitet, um den Bedenken Rechnung zu tragen, hieß es aus Redmond. “Erst wenn wir eine Antwort erhalten, werden wir wissen, ob die Kommission weitere Änderungswünsche hat, die einen Start in Europa verzögern könnten.”

Die EU wirft Microsoft vor, seine marktbeherrschende Stellung bei Computer-Betriebssystemen auszunutzen, um Anbieter anderer Programme zu verdrängen. Bei Vista könnten demnach neue Suchfunktionen für das Internet oder Programme zum Erstellen fixer Dokumente Konkurrenten wie Google oder Adobe benachteiligen.

Die EU wies die Verantwortung für die Verzögerung eines Marktstartes allerdings zurück: “Es ist nicht Aufgabe der Kommission, Microsoft grünes Licht zu geben, um Vista auf den Markt zu bringen”, sagte ein  Sprecher der Kommission. “Es liegt an Microsoft, seine Verantwortung als Beinahe-Monopolist zu akzeptieren und sicherzustellen, dass es die EU-Wettbewerbsregeln erfüllt. Nach Angaben der EU habe Microsoft erst in der vergangenen Woche auf die jüngsten Bedenken der Kommission geantwortet.

Anlass für die jetzige Diskussion ist ein Brief britischer Europa-Abgeordneter an die Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. Darin warnten die vier Parlamentarier, das Vorgehen der Kommission könnte den Start des XP-Nachfolgers in Europa verzögern. Die Europa-Abgeordneten beriefen sich dabei auf eine Microsoft-Mitteilung an Investoren, in der der Konzern das Vorgehen der europäischen Behörde als Risiko-Faktor bezeichnete.

“Es ist alarmierend, dass eines der weltweit erfolgreichsten Unternehmen die Haltung der Europäischen Kommission als Risiko-Faktor bezeichnet”, heißt es in dem Brief. Damit gefährde die Kommission die globale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft.

Microsoft hat den Start von Vista, das bereits seit fünf Jahren in der Entwicklung ist, mehrmals verschoben. Die Software soll nun für größere Geschäftskunden im November und für Privatkunden im Januar auf den Markt kommen. Windows XP läuft auf 90 Prozent aller Computer weltweit.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Alle Prozesse im Blick: IT-Service Management bei der Haspa

Wo es früher auf Buchhalter, Schreiber und Boten ankam, geht es heute vor allem um…

6 Stunden ago

Wie generative KI das Geschäft rund um den Black Friday verändert

Mit KI-Technologien lässt sich das Einkaufserlebnis personalisieren und der Service optimieren, sagt Gastautor Gabriel Frasconi…

6 Stunden ago

Banken und Versicherer sind KI-Großabnehmer

Ein Großteil der weltweiten KI-Gelder fließt in den Finanzsektor. 2023 wurden in der Branche 87…

1 Tag ago

Siemens legt 10 Milliarden Dollar für Software-Spezialisten auf den Tisch

Die Übernahme des US-amerikanischen Anbieters Altair Engineering soll die Position im Markt für Computational Science…

1 Tag ago

Standortübergreifender KI-Einsatz im OP-Saal

Ein deutsch-französisches Projekt hat hybride Operationssäle entwickelt, die durch 5G-Netz und KI neue Anwendungen ermöglichen.

1 Tag ago

OT-Security braucht zunächst Asset-Transparenz

Unternehmen wissen oft nicht, welche Geräte in der Produktion eine IP-Adresse haben, warnt Peter Machat…

4 Tagen ago