Gericht lässt Klage gegen HP-Managerin Dunn fallen
In dem Spionage-Verfahren gegen führende Mitarbeiter bei Hewlett-Packard (HP) ist die Klage gegen die ehemalige Vorsitzende Patricia Dunn abgewiesen worden.
Dunn war vorgeworfen worden, bei der so genannten Abhöraffäre die Überwachung von HP-Vorstandsmitgliedern angeordnet oder zumindest davon gewusst zu haben. Dabei wurde mit zweifelhaften Methoden nach Personen gesucht, die HP-Interna an die Öffentlichkeit weitergegeben hatten.
Die drei verbleibenden Beschuldigten, der frühere HP-Ethikchef Kevin Hunsaker, Ronald DeLia, Dedektiv der ausgelagerten HP-Dedektei, und Matthew Depante, Mitarbeiter einer externen Dedektivgesellschaft, hatten sich zu den Vorwürfen nicht eingelassen. Das Gericht will das Verfahren gegen das Trio nun nach Ableistung von insgesamt 96 Stunden gemeinnütziger Arbeit einstellen. Zu Beginn des Verfahrens hatte die Staatsanwaltschaft insgesamt fünf Personen vor den Kadi gezogen. Der fünfte im Bunde, Bryan Wagner, ebenfalls Mitarbeiter der externen Dedektei Action Research Group, war im Januar freigesprochen worden.
In der Anklageschrift hatte es geheißen, dass auf Dunn und Hunsacker als die Personen, die am tiefsten in die Maßnahmen involviert sein sollen, bis zu 12 Jahre Gefängnis und zusätzlich 30.000 Dollar Strafe warten können, sollte das Gericht letztendlich dem Staatsanwalt zustimmen. Die beiden sollten von den umstrittenen Methoden der Detektive gewusst haben: Diese hatten, um ein kritisches Informationsleck in den oberen Etagen zu finden, durch Vorgabe falscher Identitäten bei Telefonfirmen Gespräche der Directors von HP mit angehört und die Inhalte verwendet. Zwar war so die Lücke gefunden worden, doch die Methoden ziehen nun grundsätzliche Überlegungen zur Ethik in Großkonzernen nach sich.