SBS und EADS steuern PDAs mit Gesten und Sprache

So arbeitet das Fraunhofer-Institut für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik (First) zusammen mit Siemens Business Services, der TU Graz und neben anderen auch SAP an einer Steuerung für PDAs und Laptops, jenseits von Tastatur und Eingabe-Pen.

Derzeit testen die Mitarbeiter des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS die neue Technologie. Die müssen besonders oft in sehr engen Umgebungen wie etwa Triebwerksröhren auf Baupläne oder Schaltkreise über PDA oder Laptop zugreifen. Meist haben sie aber keine Hand frei, um dem Rechner die geeignete Information zu entlocken.

Damit der Laptop auch mit dem Anwender ‘sprechen’ kann, trägt der ein Headset mit Mikrophon, Kopfhörer und einer Kamera. Per Spracheingabe kann der Nutzer nun durch das Menu des Rechners navigieren.

Da in Werkhallen schließlich gearbeitet wird und dabei oft ein hoher Lärmpegel herrscht, kann die neue Technologie auch Gesten in Befehle für den Laptop umsetzen. Neun verschiedene versteht die Steuerung.

Vor allem bei der Flugzeugwartung sollen diese Geräte zum Einsatz kommen, denn hier zeigen Untersuchungen, dass bis zu 50 Prozent der Arbeitszeit mit der Suche nach Informationen vertan wird und bei rund 85 Prozent der Wartungsarbeiten beide Hände benötigt werden.

“Wir glauben daher, dass wir mit solchen Lösungen in wenigen Jahren einen großen Markt bedienen werden”, so Siegfried Bublitz vom C-Lab, einer der Forschungseinrichtungen von Siemens Business Services (SBS).

Unter dem Namen SNOW (Services for Nomadic Workers), ein von der EU gesponsertem Forschungsprojekt, steuern die Teilnehmer verschiedene Komponenten bei. SAP arbeitet an einer XML-basierten Sprache, die die Nutzerschnittstelle beschreibt. Diese sorgt auch dafür, dass auf Befehl die richtigen Dokumente geladen werden.

Das First entwickelt die Technologie, die ein unproblematisches Wechseln von Sprache zu Gesten hin erlauben soll. SBS passt die von einem zentralen Server stammenden Informationen auf die jeweilige Bildschirmgröße des Endgerätes an. Auch Aufzeichnungen, die der Ingenieur vor Ort in sein Gerät eingibt, werden von einer SBS-Entwicklung wieder zurück an den Server gemeldet. Dadurch entfällt für den Mitarbeiter die Notwendigkeit, seine Notizen anschließend noch einmal auf Papier zu dokumentieren.

An der Qualität der Spracherkennung sowie an einer elektronischen Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen arbeitet die TU Graz zusammen mit Loquendo, einer Tochter der Telecom Italia. Die österreichische Advanced Computer Vision liefert die Erkennungssoftware für die gestische Eingabe.

Silicon-Redaktion

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