E-Commerce scheitert in Sachen Nutzerfreundlichkeit
Die Regeln für eine nutzerfreundliche Gestaltung von Webseiten – die im Geschäft mit Privatkunden selbstverständlich sind – finden im B2B-Umfeld häufig keine Anwendung.
Das teilte die Fachgruppe Agenturen des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) mit.
“Würden Sie bei einem Großhändler einkaufen, wenn die Verkaufsräume kaum zu finden, die Waren schlecht ausgezeichnet, die Preise kaum zu ermitteln und die Verkäufer nicht zu sehen sind?”, hieß es von Marco Zingler, Geschäftsführer der Kölner Agentur denkwerk und Chef der Fachgruppe.
Der Kardinalfehler vieler B2B-Anbieter sei, dass sie die Regeln für eine einfache, intuitive Bedienbarkeit der Webauftritte (Usability) nicht umsetzten. In der Usability liege jedoch der “Schlüssel zur Transaktion”.
Man habe ermittelt, dass nur 58 Prozent der B2B-Kunden online finden, was sie suchen. Diese Quote liege im B2C-Online-Handel bei 66 Prozent. Dabei gehe es in diesem Bereich um viel geringere Umsätze pro Transaktion.
“Auch beim Auffangen der Kaufabbrecher und in Sachen Kundenbindung haben viele Unternehmen im B2B-Bereich echten Nachholbedarf”, sagte Stefan Bessing, Leiter des Berliner Agenturbereiches von T-Systems Multimedia Solutions. Dabei lasse sich mit wenigen Änderungen oft schon viel bewirken.
So seien die B2B-Zielgruppen zwar heterogen, aber übersichtlich: Small Business, Geschäftsführer, leitende Angestellte, Angestellte in Mittel- und Großunternehmen, Mitarbeiter aus dem Einkauf oder aus dem Office.
Diesen Zielgruppen werde man mit Anpassungen in der Kundenansprache und in der Zusammenstellung des Warensortiments besser gerecht. Die grundlegenden Usability-Kriterien seien bekannt. Es fehle jedoch oft an der Sachkenntnis, wie diese umgesetzt werden, so Bessing.