Suns Einsteiger-Server mit schnellerem Ultrasparc
Sun hat die Serie mit günstigen Unix-Servern mit einem verbesserten Ultrasparc IIIi aktualisiert.
Der Sun ‘Fire V125’ ist mit einem 1,5 GHz-Ultrasparc IIIi und bis zu 8 GB Hauptspeicher bereits ab 2100 Euro zu haben. Er löst seinen Vorgänger und einen der meist verkauften Server von Sun, den ‘Fire V120’, ab. Besonderes Kennzeichen des Einstiegsmodells ist Support für das inzwischen angegraute Solaris 8. Neu sind ebenfalls die zwei- und vier-Wege-Modelle ‘V245’ und ‘V445’ mit jeweils zwei beziehungsweise vier Slots PCI-X und PCI-Express und 16 beziehungsweise 32 GB Hauptspeicher. Diese größeren Modelle unterstützen allerdings nur Solaris 9 und 10.
Ungewöhnlich aber nicht unerwartet ist die Tatsache, dass Sun Microsystems sich bei der neuen Server-Serie für den Ultrasparc IIIi, den Jalapeno, und nicht dessen aufgebohrten Nachfolger Ultrasparc IIIi+, Code-Name ‘Serrano’, entschieden hat. Das ‘+’ steht in erster Linie für einen größeren Cache und mancher hatte wohl damit gerechnet, dass Serrano die neuen Modelle antreiben wird. Offenbar war man bei Sun mit der Leistung des Ultrasparc IIIi+ unzufrieden und greift statt dessen lieber auf den Vorgänger zurück.
Jedoch ist das nicht der einzige Grund: Serrano hat einen starken Konkurrenten, und der heißt nicht etwa Power von IBM oder Xeon von Intel, sondern ist ebenfalls eine Sun-Entwicklung. Mit dem ‘T1’, auch als ‘Niagara’ bekannt, konnte Sun in den ersten neun Monaten nach Markteinführung über 100 Millionen Dollar umsetzen und übertraf damit auch die Erwartungen bei Sun. Stückzahlen nennt der Hersteller allerdings nicht.
“Wir standen vor der Entscheidung, entweder wir machen den Ultrasparc IIIi+, oder wir stecken unsere Ressourcen lieber in die Entwicklung des T2”, erklärte Rolf Kersten, Produkt Marketing Manager für Sun Deutschland gegenüber silicon.de.
Mit dem T1 hat Sun acht Prozessorkerne auf einer ‘Briefmarke’ untergebracht. “Dafür haben wir natürlich Kompromisse bei der Leistung der einzelnen Kerne machen müssen”, erklärt Kersten. Dadurch kann diese CPU zwar bei 70 Watt Leistungsaufnahme 32 Threads simultan abarbeiten, die Bearbeitungsgeschwindigkeit der einzelnen Threads sei jedoch geringer.
Bei dem Nachfolger-Modell sollen die Kompromisse durch den neuen 65-Nanometer-Herstellungsprozess schon weniger ins Gewicht fallen. Das bedeutet, dass die einzelnen Treads in dieser Multi-Core-Architektur in Sachen Leistung an die Performance von Prozessoren wie Xeon, Power oder auch Single Threaded Sparc-CPUs aufschließen. Daneben will Sun auch die Zahl der Kerne verdoppeln und damit auch die der Threads. 64 werden es mit dem Niagara 2 sein. Zudem, so berichtet Kersten, sei die neue Architektur auch sehr herstellerfreundlich. “Mit dem T1 konnten wir auf dem Prototypen, den wir von Texas Instruments bekommen haben, bereits nach vier Tagen Solaris booten, beim T2 haben die Entwickler dafür fünf Tage gebraucht.”
Zudem sorgt auf dem T2 ein separater Co-Prozessor für Verschlüsselung der Daten. Auf dem Chip gibt es auch Links für die Schnittstellen-Technologie PCI-Express sowie zwei Anschlüsse für 10G Ethernet. “Das ist schon fast ein Server auf einem Chip”, kommentiert Kersten. Mit dem Nachfolger des Niagara 2, Code-Name ‘Rock’, sei dann schon so etwas wie die “eierlegende Wollmilchsau in Sichtweite”.
Sun wolle nun mit “gebremsten Schaum” CPUs und Server mit Prozessoren wie dem UltraSparc III weiterentwickeln. Der Hauptfokus jedoch werde künftig auf der Niagara-Linie liegen, bestätigt Kersten. Single-Threaded Prozessoren könnten zum Beispiel auch eingekauft werden, wie das Beispiel des ‘Sparc 64’-Prozessors zeige, der von Fujitsu kommt.