HP geht mit neuen Produkten in die Offensive

CEO Mark Hurd ging in der Keynote vor etwa 5000 Zuhörern auch auf den aktuellen HP-Abhörskandal ein. Allerdings kurz und indirekt.

Hurd verwies darauf, dass Jack Novia, HP Managing Director Technology Solutions Group Americas, am 19. September ein Spiel der Baseball-Mannschaft ‘Houston Astros’ mit dem ersten Schlag eröffnet. “Ich habe ihm Vorteile versprochen, wenn er HP nicht blamiert”, sagte Hurd nach einem Bericht des Branchendienstes Eweek.

Nach all dem Ärger, den HP in den letzten Wochen gehabt habe, könnte Novia dem Unternehmen neue Freunde machen, meinte Hurd. “Ich hoffe, er macht es gut.” Die Äußerung wurde mit Gelächter aufgenommen.

Hurd ging weiterhin auf die Pläne des Unternehmens ein. Demnach wird der Konzern sein internes Projekt der Konsolidierung von Rechenzentren vorantreiben und als Referenz beim Verkauf von IT-Dienstleistungen nutzen. HP will die 85 eigenen Rechenzentren in den nächsten drei Jahren in sechs US-Rechenzentren zusammenführen.

Laut Hurd schrumpft dadurch die Anzahl der Anwendungen von 5000 auf 1500, die Zahl der Server von 23.000 auf 1400. Der Konzern hofft, so 1 Milliarde Dollar einzusparen. “Wir wollen das weltweit beste Beispiel für die Konsolidierung der IT-Infrastruktur liefern.”

Hurd bekräftigte zudem das Interesse HPs an einer Übernahme von Mercury Interactive. Diese hatte der Konzern im Juli angekündigt und seine Offerte jüngst bis zum 28. September verlängert. Mit dem Zukauf könnte HP vor allem seine SOA-Expertise (Service-orientierte Architektur) stärken.

Hurd kündigte an, dass HP etwa 500 Millionen Dollar in SOA-Lösungen investieren wird. In Bangalore, Cupertino (Kalifornien) und Singapur werden jeweils ‘SOA Competency Center’ errichtet. In Sophia Antipolis (Frankreich) und Tokio betreibt das Unternehmen bereits SOA-Center.

Anfang September hatte HP bereits ‘Vista-fähige’ PCs vorgestellt. Jetzt brachte der Konzern neue Speichersysteme für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) auf den Markt.

Die Modelle ‘StorageWorks 400 All-in-One Storage System’ (AiO400) und ‘StorageWorks 600 All-in-One Storage System’ (AiO600) verbinden Funktionen eines iSCSI-basierten SAN (Storage Area Network) mit NAS-Features (Network Attached Storage) und kombinieren dies mit einer Datensicherungslösung.

Beide Systeme basieren auf ‘Windows Storage Server 2003’. Die Index-Funktion des Windows Storage Server erleichtert nach HP-Angaben das Suchen und lässt sich mit der Suchfunktion von Windows XP und von Windows 2000 kombinieren.

AiO400 verfügt demnach über eine Speicherkapazität von einem Tbyte. Das Modell AiO600 kommt in der maximalen Ausbaustufe auf ein internes Speichervolumen von drei Tbyte. Die Systeme sind für zirka 4500 Euro (AiO400) und ab etwa 5700 Euro (AiO600) über die HP-Channel-Partner erhältlich.

Silicon-Redaktion

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