Polnische Studenten fliehen ins Internet-Exil nach Deutschland
Wenn es darum geht, mehr Dienstleistung für weniger Geld zu bekommen, schielen wir Deutsche immer häufiger ins Nachbarland Polen. Doch wenn es um das Internet geht, geht die Völkerwanderung in die andere Richtung.
So werden in der polnischen Stadt Slubice immer häufiger Studenten dabei beobachtet, wie sie sich ihr Laptop unter den Arm klemmen und sich über die Oder-Brücke Richtung Deutschland aufmachen. Ihr Ziel ist Frankfurt an der Oder, wo sie im Internet surfen oder ihre E-Mails lesen.
Wie die Zeitung Gazeta Wyborcza berichtet, werden die Studentenwohnheime in Slubice von einem Unternehmen mit Internetanschlüssen versorgt, das quasi eine Monopolstellung inne habe. Die Firma verlange noch höhere Gebühren als die polnische Telekom und diese ist wegen ihrer hohen Preise bereits von der Regulierungsbehörde kritisiert worden.
Für den Anschluss müssen die Studenten dem Bericht zufolge so viel bezahlen wie für die halbe Monatsmiete ihrer Zimmer. Die Viadrina-Universität in Frankfurt/Oder bietet den Studenten dagegen kostenlose Internetnutzung.