Konferenz gibt Einblick in IT-Zukunft

Die mit Abstand schrulligste Messeneuheit ist mit zwei Hasenohren ausgestattet und kann sich drahtlos mit einem Computernetzwerk verbinden. Auf eingehende Mails oder auch veränderte Aktienkurse reagiert das Gadget der französischen Firma Violet dann mit wackelnden Ohren. Auf Wunsch kann der Hase die Nachrichten auch laut vorlesen oder Songs auf der digitalen Musikliste abspielen, und wenn der Bauch blau leuchtet, ist Schnee im Anmarsch.

Weniger verspielt präsentierte sich mit IBM, eines der wenigen alteingesessenen Unternehmen, auf der Demofall. Der Konzern warb für die Möglichkeiten der Nanotechnologie in Storage-Geräten. “Nanotechnologie ist auf dem besten Weg, diesen Bereich dramatisch zu verändern”, sagte Gian-Luca Bona, Department Group Manager of Science & Technology bei IBM.

So sollen DNA-basierte Molekularstränge dabei helfen, ein Gerät zu bauen, dass gerade Mal fünf mal fünf Nanometer misst. Es gehe alles darum, die Technologie in immer kleinere Bereiche zu skalieren, die Kosten zu reduzieren und dabei gleichzeitig die Leistung zu steigern. Ein Hindernis bei der entsprechenden Forschungsarbeit ist jedoch nach Bonas Worten die Entwicklung im Atom-Bereich.

Dennoch ist er zuversichtlich, dass am Ende Geräte stehen werden, die die heutigen Flash- oder Hard-Disk-Speicher weit hinter sich lassen werden. “Wir sprechen von einer Million Befehle pro Sekunde, die abgerufen werden.”

Daneben stellte PostPath die Version 2.0 seines PostPath Servers vor, der eine Linux-basierte Alternative zu Microsoft Exchange bietet. Die neue Version ist außerdem mit einem Ajax-basierten (Asynchronous JavaScript and XML) Web Client ausgestattet. “Wir sind so kompatibel, dass Outlook denkt, es spricht mit Exchange. In Wahrheit spricht es aber mit PostPath”, sagte Firmen-CEO Duncan Greatwood.

Data Security Systems Solutions präsentierte derweil mit OTPK (One Time Private Key) eine digitale Signatur, die sichere Transaktionen zwischen Handhelds ermöglicht. NComputing bietet PCI- und Ethernet-basierte Geräte an, die PC- und Server-Sharing ermöglichen – und das zu “unglaublich niedrigen Kosten”, verspricht der CEO.

Bei Void Communications hat man sich bei der Entwicklung des Produkts ‘VaporStream’ derweil offenbar von Mission Impossible inspirieren lassen. Das Unternehmen bietet einen Web-basierten E-Mail-Service, der Nachrichten sofort löscht, sobald sie einmal gelesen wurden. “Der Nutzer hat nun tatsächlich die volle Kontrolle über eine Nachricht”, sagte Void-CEO Joseph Collins.

Er erwarte zwar nicht, dass die Lösung etablierte E-Mail-Systeme in Firmen ersetzen wird – mögliche Anwendungsbereiche seien aber beispielsweise die Korrespondenz mit dem Anwalt oder Privatangelegenheiten. In diesem Fall würde das Häschen Nabaztag also einmal mit den Ohren wackeln, die Nachricht vorlesen – und für immer schweigen.

Silicon-Redaktion

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