Yahoo zwingt Angestellte in unbezahlten Urlaub
Ob sie wollen oder nicht – die US-Angestellten des Internetkonzerns Yahoo müssen zwischen Weihnachten und Neujahr allesamt eine Woche Urlaub nehmen. Zur Not unbezahlt.
Hintergrund könnten Zweifel seitens der Konzernspitze sein, dass die finanziellen Ziele, die man sich für dieses Jahr vorgenommen hat, noch erreicht werden. In einer E-Mail an die Yahoo-Angestellten heißt es, dass die Büros in dieser Woche geschlossen werden, berichtet das Blog Valleywag. Eine offizielle Stellungnahme von Yahoo gibt es nicht.
“Das ermöglicht vielen US-Mitarbeitern, in dieser Zeit unbeschwert ihre freie Zeit zu genießen und sie helfen Yahoo gleichzeitig dabei, ungenutzte Urlaubstage abzubauen”, schreibt Libby Sartain, Senior Vice President der Personalabteilung von Yahoo. Indem die Angestellten am Jahresende aufgefordert werden, Urlaub abzubauen, können die Verbindlichkeiten einer Firma durch angehäufte Urlaubstage reduziert werden – so sei es möglich, vorübergehend Kosten zu sparen.
Yahoo habe diese Maßnahme – zumindest in den vergangenen Jahren – jedoch nicht angewandt, heißt es von Branchenbeobachtern. Weltweit hatte Yahoo im Juni 10.500 Angestellte. Die Ankündigung kommt, nachdem Yahoo-Manager Anfang kommender Woche mit pessimistischen Umsatzprognosen für Unruhe an den Börsen gesorgt hatten.
“Wenn Unternehmen diesen Schritt machen, ist es typischerweise kein positives Zeichen”, sagte Scott Kessler von Analystenhaus Standard & Poor’s gegenüber dem Wall Street Journal. “Ob es aber eine schlechte Sache ist oder nicht, steht solange nicht fest, bis wir alle Details wissen.” Die finanziellen Auswirkungen auf alle Fälle seien minimal und hingen davon ab, wie viele Angestellte in der Woche sowieso frei genommen hätten.