Berners-Lee prophezeit radikal neues Web
Das Internet der Zukunft wird “radikal anders” sein als das Internet von heute.
Das sagte www-Begründer Tim Berners-Lee. Das künftige Web werde vor allem durch zwei Trends bestimmt: Mobilität und das Semantic Web.
Schon bald werde es mehr Mobiltelefone mit einem Internet-Zugang geben als klassische Desktops, so Berners-Lee im Interview mit der Wirtschaftswoche. “Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten und Anwendungen.” Die Interaktion zwischen den mobilen Geräten werde das Leben grundlegend verändern.
Eine weitere Innovation sei das Semantic Web. Dabei werde das Web so umgestaltet, dass Dateien, Bilder oder Webseiten auch von Computern verarbeitet werden können. Dafür sei es erforderlich, die Daten genau zu beschreiben, also “semantisch zu definieren”.
Die erforderlichen Tools seien fertig, zum Beispiel das ‘Resource Description Framework’ (RDF). Während die meisten Unternehmen erst begännen, sich mit dem Semantic Web zu befassen, seien die Softwareentwickler schon weiter. So seien die jüngsten Versionen der Oracle-Datenbanken in der Lage, RDF-Daten zu verarbeiten. Auch Adobe-Software könne Informationen bereits RDF-konform speichern.
Mit Hilfe der vom W3C (World Wide Web Consortium) konzipierten Software ‘Sparql’ liessen sich Inhalte aus Datenbanken RDF-tauglich ins Netz stellen. Die Umstellung auf das Semantic Web erfolge jedoch eher “schleichend”, so Berners-Lee. “Die alte und die neue Internet-Welt werden noch lange nebeneinander existieren.”