Oursourcing lieber nur nach nebenan
In Deutschland wird gerne das ein oder andere Projekt ausgelagert – jedoch darf es sich nicht zu weit entfernen.
Die Entscheider befürworten zum überwiegenden Teil einen externen Dienstleister für bestimmte Aufgaben. Doch dieser muss des öfteren ortsansässig oder ortsnah sein. Das ergab eine Studie, die das Beratungsunternehmen Steria Mummert Consulting durchgeführt hat.
Demnach sprachen sich von 754 befragten Führungskräften etwa 72 Prozent für Outsourcing aus. 83 Prozent wollen aber besonders gern in die unmittelbare Nachbarschaft auslagern. Das trifft, einer Mitteilung zufolge, vor allem für Firmen aus Handel und öffentlicher Verwaltung zu.
Etwas risikofreudiger zeigte sich die Telekommunikationsbranche – hier sind 58 Prozent der Befragten bereit, sich für Nearshore ins europäische Ausland oder fürs Offshoring nach Übersee und Asien zu entscheiden. Kostengründe und der Nutzen von billiger Arbeitskraft sind die meistgenannten Gründe dafür, heißt es. Zirka 27 Prozent wollen dabei die Lohnunterschiede in Ländern wie Polen und Tschechien nutzen. Etwa 31 Prozent setzen auf kostengünstige Anbieter in Übersee. Der Kostendruck und die aktuellen Konsolidierungen der Branche dürften dabei eine Rolle spielen.
Aber auch die Umsatzstärke spielt demnach eine Rolle bei der Wahl des Dienstleisters: So können sich Firmen, die mehr als eine Milliarde Euro im Jahr umsetzen, eher für ein Offshoring-Angebot begeistern: 75 Prozent dieser Befragten gaben an, entsprechende Projekte mit Near- oder Offshore-Dienstleistern zu realisieren. Etwa 43 Prozent wollen dabei Anbieter in entfernten Regionen wie Asien beauftragen, 32 Prozent gehen mit ihren Projekten in europäische Nachbarstaaten. Ganz anders die kleineren und umsatzschwächeren Firmen: Mit 80 Prozent entscheidet sich die große Mehrheit für einen Geschäftspartner in der Umgebung.