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Erfolgreiche Projekte bringen messbaren Mehrwert

Diese Zahl kommt zustande, wenn die üblichen Kriterien betrachtet werden, wie Zeit- und Kostentreue, Übereinstimmung mit dem ursprünglichen Plan und Vorhandensein aller gewünschten Funktionen.

Jedoch genügten diese Faktoren heute nicht mehr. Das konnten die Absolventen der University of Virginia / McIntire School of Commerce unter Professor Ryan Nelson bei einer seit 1999 laufenden Langzeituntersuchung jetzt feststellen. Beim Blick auf 72 IT-Projekte in den USA stellten sie fest: Auch ein nach traditionellem Muster erfolgreiches Projekt kann eine Niete sein. Denn heute komme es darauf an, einen echten Mehrwert für das gesamte Business zu bieten, so die Forschungsgruppe. Wenn ein Projekt beispielsweise erfolgreich abgeschlossen wurde, aber sich die Ziele des Unternehmens verändert haben, kommt es zu solchen “gescheiterten Erfolgen”.

Auch ein Projekt, das wegen mangelnder Integration in die Geschäftsprozesse oder wegen schlechter Schulung von niemandem genutzt wird, kann trotz aller Funktionen nur als gescheitert betrachtet werden. Dafür müsse aber nicht nur die Projektdauer, sondern auch die reale Nutzung der Funktionen später im Alltag betrachtet werden, wenn das Projekt längst abgeschlossen ist, so die Forschungsgruppe. Anders herum könnten völlig aus dem Ruder gelaufene Softwareprojekte sich als Erfolg erweisen, wenn nur eine kritische Masse der Zielgruppe die Anwendung liebt und selbst für die Nutzung wirbt, bis 100 Prozent der potentiellen Anwender die Software täglich einsetzen. So entstehe oft ein nicht erwarteter Mehrwert.

Für die Langzeitbeobachtung empfehlen die Absolventen also ein erweitertes Kriterienmodell. Zwar sei die Abfrage von Zeit, Kosten und Produkt eine solide Basis, die nachvollziehbare Ergebnisse liefere. Sie empfehlen darüber hinaus aber die Punkte, die sie selbst verwendet hatten: Gebrauch durch die intendierte Nutzerschaft, Mehrwert und Effizienzerhöhung der Organisation direkt durch das Projekt, sowie Zuwachs an wertvollen Erfahrungen für Anwender und Entscheider, die die Firma für künftige Aufgaben besser wappnen. Diese Betrachtung nennt die Expertengruppe “Verwendung rückblickender Daten”. Die Überzeugungsarbeit für dieses Modell liegt allerdings noch vor den Pionieren: Sogar die Unternehmen, die an der Langzeitstudie teilgenommen hatten, werteten die traditionellen Kriterien höher als die neuen Punkte, beschrieb Ryan Nelson im CIO Magazine.

Silicon-Redaktion

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