Keine Welle der Hardware-Erneuerung durch Vista
Bevor Unternehmen auf Vista aktualisieren, wollen sie ihre Systeme auf ein Betriebssystem konsolidieren.
Daher glauben die Marktbeobachter von Forrester Research, dass die Mehrzahl der Unternehmen Neuanschaffungen der Hardware bereits abgeschlossen haben und erwarten keine große Welle der Hardware-Erneuerung mit dem Start von Vista Anfang 2007.
Drei Viertel der PCs im Unternehmen würden inzwischen auf Windows XP laufen und 40 Prozent der befragten Entscheidungsträger wollen tatsächlich noch 2007 auf Vista migrieren.
Bevor die Unternehmen jedoch diesen Schritt tun, glauben die Analysten bei Forrester, werden sie die bestehende Infrastruktur auf ein System standardisieren. Zudem hätten in den vergangenen Monaten viele Unternehmen bereits neue Hardware angeschafft.
“Viele Firmen werden deswegen versuchen, die Lebensdauer der installierten PCs zu verlängern, um sie dann mit einer Windows Vista Maschine auszutauschen, wenn die Zeit reif ist”, kommentiert Simon Yates, Analyst bei Forrester.
Für diese Studie hat Forrester im nordamerikanischen Raum 450 IT-Leiter befragt. Und die Mehrzahl dieser Entscheider gibt an, auch weiterhin auf stationäre Rechner setzen zu wollen. Im groben Durchschnitt der zurückliegenden Jahre waren rund drei Viertel der Rechner im Unternehmen Desktops. 43 Prozent der Befragten, wollen den Einsatz ausbauen. Lediglich 16 Prozent gehen davon aus, dass der Anteil von Desktop-PCs abnehmen wird.
Die PC-Hersteller werden 2007 damit in zweifacher Hinsicht unter Druck geraten. Gartner hat vor einigen Wochen mit den Zahlen zum PC-Markt einen Trend dokumentiert, der sich seit einigen Jahren stetig verschärft, nämlich die sinkenden Margen. 2006 werden die Umsätze auf dem PC-Markt gegenüber dem Vorjahr mit 233,7 verkaufter Einheiten zwar um mehr als 10 Prozent über den Absätzen von 2005 liegen, jedoch prognostizieren die Marktforscher bei Gartner auch einen Rückgang der Gewinne um 2,5 Prozent.
Allerdings sieht auch Gartner eine Flaute bei den Neuanschaffungen heraufziehen. “Das Wachstum der verkauften Stückzahlen wird weiterhin vom Preis getrieben werden. Gründe sind in dem Abflauen von Replacement-Aktivitäten und dem Eskalieren des Kampfes zwischen Intel und AMD zu finden”, erklärte George Shiffler, Research Director bei Gartner. Der steilere Preisabfall bei PCs werde kurzfristig das Wachstum in Märkten wie Nordamerika anspornen. Wenn aber ein gewisser Sättigungsgrad erreicht ist, werde die Situation problematischer, fürchtet Shiffler.
“Die Tatsache, dass Vista eventuell nächstes Jahr veröffentlicht wird, könnte für etwas zusätzliches Wachstum sorgen. Nach wie vor sind wir jedoch skeptisch, was den Einfluss Vistas betrifft”, so der Gartner-Analyst. Dennoch werde der Preisverfall in den aufstrebenden Volkswirtschaften, etwa im asiatischen Raum, für solides zweistelliges Wachstum sorgen. Allderings konkurrieren hier die PCs mit Geräten aus der Unterhaltungselektronik um die Geldbeutel der Konsumenten.