Google beugt sich brasilianischen Behörden
Pünktlich zum Ablauf des Ultimatums eines brasilianischen Gerichts hat die Suchmaschinenfirma Google die geforderten Nutzerdaten seiner Social-Networking-Seite Orkut herausgegeben.
Man habe 30 entsprechende Gerichtsanfragen bereits beantwortet, die Antwort für acht weitere sei geplant, sagte Google-Sprecherin Debbie Frost. Der brasilianische Bundesrichter Jose Marcos Lunardelli hatte in einem Urteil vom 22. August die Suchmaschinenfirma dazu verurteilt, persönliche Daten brasilianischer User an die Strafverfolgungsbehörden herauszugeben.
Die fraglichen Orkut-Mitglieder hätten gegen Gesetze des größten südamerikanischen Landes verstoßen, indem sie Kinderpornografie und Hass gegen Menschen schwarzer Hautfarbe, Juden und Homosexuelle verbreiteten. Brasilianer sind mit acht Millionen Nutzern die größte Nutzergruppe auf Orkut.
Für den Fall, dass Google die Daten nicht herausgegeben hätte, hatte das Gericht Google zu einer Strafe von 23.000 Dollar verurteilt, für jeden Tag, an dem Google die Auflagen nicht erfüllt. Frost räumte ein, dass acht Anfragen, die das Gerichtsurteil beinhaltet hatte, noch nicht beantwortet wurden, da die Anfragen nicht bei Google Brazil beziehungsweise dem US-Hauptsitz eingegangen seien.
“Wir werden den brasilianischen Behörden die Daten von Orkut-Usern übermitteln, die gegen das Gesetz verstoßen. Vorausgesetzt, diese Anfragen halten die gesetzlich vorgeschriebenen Abläufe ein”, sagte Frost.