Ajax bringt ‘Rollschuhe fürs Web’
Jesse James Garrett, der Begründer des Ajax-Konzeptes (Asynchronous JavaScript and XML), hat sich zur Geschichte und aktuellen Lage der Ajax-Technik geäußert.
Garrett ist Mitbegründer des US-Consulting-Unternehmens Adaptive Path. Er hielt die Keynote auf der ‘Ajaxworld Conference’ (Santa Clara, Kalifornien, 2. bis 4. Oktober).
Dort gab er zum Besten, wie der Begriff Ajax entstand. Demnach wurde Adaptive Path von einer großen US-Versicherung engagiert. Die Consulting-Firma sollte eine Web-Anwendung entwickeln, die das Online-Geschäft des Versicherers ankurbelt.
Man habe einen Prototypen gebaut und zusammen mit den Mitarbeitern der Versicherung getestet, sagte Garrett. Die Reaktion sei sehr positiv gewesen. Da er die Versicherung überzeugen wollte, das Projekt mit 2 Millionen Dollar zu fördern, habe er nach einem einzigen Wort gesucht, dass die neuen Techniken erklären könne. Dabei sei ihm der Begriff Ajax eingefallen.
Die Ajax-Techniken seien schon eine Weile auf dem Markt, sagte Garret nach einem Bericht des Branchendienstes Infoworld. Erst im Jahr 2005 sei jedoch der Durchbruch gekommen. Dazu hätten das Ende des Browser-Krieges und der Aufstieg der Skript-Sprachen beigetragen. Zudem hätten Anwendungen wie Google Gmail und Google Maps Ajax popularisiert.
Er sehe Ajax heute als eine Art “Rollschuhe für das Web”. Mit Rollschuhen könne man viel Spass haben – wenn man sie an den geeigneten Plätzen nutze. “Mit Rollschuhen durch eine Einkaufsmeile zu fahren, ist keine gute Idee.”
Der aktuelle Ajax-Hype scheine es mit sich zu bringen, dass die Technik auch an ungeeigneten Plätzen zum Einsatz komme. So ermögliche das Web bereits eine dynamische Content-Navigation. Hier sei der Ajax-Einsatz manchmal nicht angebracht. Die Schaltfläche ‘Zurück’ sei eine Konvention, die es zu beachten gelte.