IT-Branche wird von Telekommunisten bedroht

Ein Gespenst geht angeblich um in Europa – das Gespenst des Telekommunismus.

Das legt jedenfalls ein Bericht der Süddeutschen Zeitung nahe. Danach haben zwei Programmierer in Berlin ein “revolutionäres Telekommunikationsunternehmen” gegründet.

Dieses operiert angeblich nach den Prinzipien des russischen Revolutionärs Michail Bakunin. Die “Telekommunisten” haben nämlich keine Investoren, keinen Boss und keinen Businessplan.

“Telekommunisten.net gehört seinen Arbeitern”, teilen die Gründer “Genosse” Dmytri Kleiner und “Genosse” William Waites auf ihrer Webseite mit. Und erklären gleich danach: “Seinen Arbeitern gehörend bedeutet, dass das Geld, was Sie für unsere Produkte ausgeben, direkt in die Erhaltung und Verbesserung unserer Dienstleistungen geht, die Sie erhalten.”

Ein ‘Kapital’ haben Kleiner und Waites nach dem Zeitungsbericht auch: einen Telekom-Service auf Basis der selbst entwickelten Voice-over-IP-Plattform. Und eine Strategie in Sachen Weltverbesserung: Telefonie fast zum Ostblock-Tarif.

Somit dürfte die halbe Welt bald den Telekommunisten gehören. Denn welcher imperialistische Konzern steckt schon das Geld, das ein Kunde für die Produkte ausgibt, direkt in die Erhaltung und Verbesserung der Dienstleistungen?

Eine selbst entwickelte Voice-over-IP-Plattform sowie Telefonie fast zum Ostblock-Tarif – das ist die Revolution, auf die das darbende Volk schon viel zu lange gewartet hat.