Einen der Gründe für das aktuelle Debakel rund um ein Informationsleck und seine nicht gerade legale Aufdeckung sieht sie darin, dass das Board of Directors von HP im genannten Zeitraum ein komplett handlungsunfähiges Gremium gewesen sei.
Einzelne Leute, namentlich George A. Keyworth (pikanterweise ist das die “Lücke im Board” gewesen) und der Wagniskapitalist Tom Perkins haben demnach eine unheilige Allianz gebildet und ihre persönlichen Motive über das Wohl der Firma gestellt. Diese Art, individuelle Fragestellungen und Machtansprüche über das Gemeinwohl in der Firma zu stellen, bezeichnete sie als eine der Hauptursachen für die Handlungsunfähigkeit des obersten Managements einer renommierten, traditionsbewussten und angesehenen Firma wie HP. Fiorina wörtlich: “Sie beide waren geradezu ungeheuerlich in ihrem Ansinnen, die Themen im Board mit ihren kindischen Projekten zu dominieren.”
Ihre Kündigung im Februar 2005 als oberste Managerin des Weltkonzerns beschreibt sie rückblickend als überraschend und unerklärlich. Die Tatsache, dass HP heute noch existiere und sich von einer sich selbst verwaltenden Bürokratiemaschine zu einer Firma mit Antrieb und Innovation entwickelt habe, schrieb sie “zu einem gewissen Teil” auf ihr eigenes Konto.
Dazu habe der Merger mit Compaq beigetragen, gerade in einer Zeit, in der Börsencrash und Angst an den Finanzmärkten die Konkurrenz gezwungen hatten, kürzer zu treten. Dieser Merger wird mit ihrem Namen in Verbindung gebracht. Ihrem Nachfolger Mark Hurd trägt sie nichts nach. Im Gegenteil habe sie bereits im Frühjahr ein offenes Gespräch mit ihm über die Probleme geführt, in einem von Animositäten und Profilierungssucht geprägten Board zu arbeiten. Für sich selbst sieht Fiorina eventuell eine Zukunft in der Politik.
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