Bislang war Suse ein glühender Verfechter von ReiserFS. Seit mehreren Jahren nutzt die Nürnberger Software das Dateisystem von Hans Reiser. Nun sind jedoch offenbar nicht nur technische Probleme aufgetreten, sondern auch der Support für ReiserFS sei, wie es heißt, in den zurückliegenden Monaten nicht optimal gewesen.
Nun will Novell das Linux-Betriebssystem Suse auf das Dateisystem ext3 stemmen, das auch der Open-Source-Rivale Red Hat verwendet. Hans Reiser, der Hauptentwickler des Dateisystems hat lange vergeblich versucht, ReiserFS in den Linux-Kernel zu integrieren.
Zudem habe sich wohl der Hauptentwickler strickt geweigert, Vorschläge für das Dateisystem anzunehmen, heißt es von Novell. Wie einige Entwickler nun festellen, sei ReiserFS in der Version 4 für den ‘kommerziellen’ Einsatz wenig geeignet, da es eine neue Formatierung voraussetzt, was in der Praxis für die wenigsten Anwender ein gangbarer Weg ist. Der Entwurf, so heißt es aus Kreisen der Suse-Entwickler, sei ein interessantes experimentelles Dateisystem, das aber in Fragen der Stabilität Wünsche offen lasse.
Daher habe man sich für ein Dateisystem entschieden, das eine klare Upgrade-Strategie habe und das von einer größeren Zahl von Entwicklern unterstützt werde. Daher sei die Wahl auf ext3 gefallen. Neben Red Hat nutzen noch weitere wichtige Distributionen das Dateisystem.
Einen Zusammenhang zwischen der Entscheidung, ReiserFS fallen zu lassen und Ermittlungen, die mit dem Verschwinden von Hans Reisers Ehefrau zu tun haben, verneinte Novell. Man habe mehrere Stunden vor der Hausdurchsuchung die Entscheidung publik gemacht und die zeitliche Nähe sei rein zufällig. Inzwischen wurde Reiser verhaftet, nachdem die Polizei in seinem Haus und in seinem Wagen Blutspuren seiner vermissten Frau identifizieren konnte.
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