Sie versuchen offenbar mit allen Mitteln, die Ausbreitung von Open-Source-Lösungen zu verhindern. Der Brief, der der Online-Publikation Techweb vorliegt, ist die Reaktion auf einen EU-Bericht zur Auswirkung von Open-Source-Software auf die europäische Wirtschaft. Die von Microsoft gegründete Interessensgruppe ‘Initiative for Software Choice’ warnt in dem Brief vor möglicherweise düsteren Folgen, sollte die Entwicklung von Open-Source-Software zu sehr unterstützt werden.

Jegliches Handeln der Europäischen Union würde “das gesamte Software-Ökosystem zerstören” und der ganze Bericht “wirke mehr wie ein Marketing-Dokument als wie eine ernsthafte Umfrage”, heißt es in dem Brief. Geschrieben wurde er von Hugo Lueders, der den europäischen Zweig des ISC leitet. Adressiert ist er an die zuständige Direktorin bei der Europäischen Kommission Francois Le Bail und andere hochrangige Kommissionsmitglieder.

Stein des Anstoßes ist ein EU-Bericht mit dem sperrigen Namen ‘ Study on the Economic Impact of Open Source Software on Innovation and the Competitiveness of the Information and Communication Technologies (ICT) Sectors in the EU’. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass Open Source einen positiven Effekt auf die Wirtschaft hat und empfiehlt die Entwicklung, beispielsweise durch Steuergutschriften, zu fördern. Lueders schreibt dagegen, die EU sollte die Open-Source-Community nicht unterstützen, da sie auch so genug Erfolg habe und der Markt am besten sich selbst überlassen werde.

Das ISC wurde von Microsoft gegründet und hat zum Ziel, weltweit Regierungsinitiativen zu verhindern, die Systeme auf Basis von offenen Standards unterstützen. Kritiker werfen der Organisation vor, hauptsächlich eine Microsoft-freundliche Agenda zu verfolgen. Das ISC selbst betont jedoch gerne, das man insgesamt mehr als 300 Mitglieder zähle.

Silicon-Redaktion

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