Sun entwickelt das portable Datenzentrum

Mit diesem Ansatz will Sun Microsystems Anwender angehen, die mit Platzproblemen in ihren Rechenzentren zu kämpfen haben. Daneben kann mit dem mobilen Rechenzentrum ein Backup für Desaster Recovery aufgebaut werden, so wie sich auch verteilte Filialen auf diese Weise mit Rechenleistung versorgen lassen. Auch für den Einsatz in Entwicklungsländern preist Sun den Rechen-Container.

“Wir hatten viele Gespräche mit großen Anwendern”, kommentierte Dave Douglas, Vice President für Advanced Technologies bei Sun. Demnach hätten rund 70 Prozent mit Platzproblemen, mit der Stromzufuhr oder der Klimatisierung zu kämpfen. Oft wachsen die Anforderungen schneller als geplant, daher müssten die Anwender schnell zusätzliche Hardware anschaffen, für die dann aber kein Platz mehr im Rechenzentrum ist. Nicht selten nimmt die Planung, die Finanzierung und das Errichten eines Datenzentrums mehr als drei Jahre in Anspruch, weshalb oft Plan und Wirklichkeit nicht immer zur Deckung kommen.

Die Rechenkapseln in den Containern sind dagegen recht anspruchslos. In einer aufgelassenen Lagerhalle etwa lassen sich mehrere dieser Gehäuse übereinander stapeln. Sie müssen lediglich mit Strom, Wasser und Netzwerkkabeln angeschlossen werden. Filter sorgen in den Containern für trockene Frischluft. Auch mit Erschütterungen muss das mobile Rechenzentrum beim Transport und beim Aufstellen zurechtkommen. Wie Douglas erklärte, übersteht die immerhin 10 Tonnen schwere Ausrüstung einen Sturz aus 15 Zentimetern Höhe.

Allerdings ist das System nicht mobil im Sinne eines Laptops. Während des Transports müssen die Geräte natürlich heruntergefahren werden. Noch ist nicht ganz klar, mit welchen Systemen die Container ausgerüstet werden sollen. Highend-Server und große Bandspeicher “erfordern ein anderes Design”, erklärte Douglas.

In einer solchen Blackbox sollen bis zu 240 Sun Fire Server, 1,4 Petabyte Storage und 15 Terabyte Arbeitsspeicher Platz finden. Derzeit befindet sich die Entwicklung in der späten Projektphase und ist  bereits bei ersten Kunden im Einsatz. Allgemein verfügbar soll das vorkonfigurierte Rechenzentrum ab Mitte kommenden Jahres sein.

Ganz neu ist die Idee allerdings nicht und Sun wird sich schwerlich als Erfinder dieses Ansatzes ausrufen können. Analysten sehen zwar den praktischen Nutzen dieses Modells, glauben jedoch, dass es nicht über eine Nischentechnologie herauswachsen wird. Schließlich sorgen neue Technologien für immer mehr Platz in einem herkömmlichen Rechenzentrum.

Eine Technologie, die zu mehr Effektivität im Rechenzentrum beitragen könnte, ist Virtualisierung. Parallel zum Projekt Blackbox hat Sun hier eine neue Strategie angekündigt. So werde schon bald die Open-Source-Virtualisierung Xen direkt in Solaris integriert werden. In Open Solaris, der quelloffenen Version von Solaris ist Xen bereits integriert.

Auch Hardware-seitig will Sun diese Technologie vorantreiben. So werden Multiplattform-Server mit einer neuen Gerneration von AMDs Opteron-Prozessoren, der ‘Revision F’, Virtualisierung optimieren. Auf den Internetservern Sun Fire ‘T1000’ und ‘T2000’ wird die Technologie ‘LDoms’ den parallelen Betrieb unterschiedlicher Betriebssysteme unterstützen.

Silicon-Redaktion

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