AT&T rechnet mit Zusammenschluss europäischer Telco-Giganten

“Ich wundere mich, dass sich die Europäer nicht zusammentun”, sagte der für Zentraleuropa verantwortliche Pieper mit Blick auf die Branchengrößen Deutsche Telekom, France Telecom und BT. Möglicherweise seien die Vorbehalte auch kulturell bedingt größer als in den USA bei vergleichbaren Zusammenschlüssen.

Auch für AT&T selbst schloss Pieper Zukäufe in Europa und Deutschland nicht aus, derzeit gebe es aber keine konkreten Gespräche. Im Mittelpunkt stehe in erster Linie, den Merger mit BellSouth unter Dach und Fach zu bringen. AT&T ist in Deutschland mit mehreren hundert Mitarbeitern vertreten, sieht jedoch regionale und nationale Konzerne wie die HypoVereinsbank, E.ON oder Aldi nicht als potentielle Kunden. “In diesem Bereich haben wir keine Ambitionen, weil er nicht profitabel für uns ist.” Kern der eigenen Strategie seien dagegen fast ausschließlich globale Konzerne – die meisten mit einer ausgeprägten Präsenz in den USA.

“Wir investieren vor allem überproportional in den Bereich Hosting und entwickeln uns immer mehr zum Application Service Provider”, so Pieper. Das hat nach seiner Erfahrung auch etwas mit dem wachsenden Stromverbrauch der Rechenzentren zu tun. Er verweist dabei auf aktuelle Studien, wonach der Stromverbrauch von Datenzentren derzeit um 35 Prozent jährlich steigt – in den kommenden Jahren werde demnach der Straomverbrauch von Datenzentren 50 Prozent des gesamten US-Bedarfs ausmachen. “Oft ist es da billiger, den Betrieb des Rechenzentrums auszulagern.”

Wegen der zunehmenden Nachfrage nach Application Management gebe es bei AT&T zudem Überlegungen, auch Pakete mit SAP-Anwendungen anzubieten. In Walldorf ist man nach Piepers Worten durchaus interessiert an einem solchen Modell. Mit Oracle gebe es dagegen keine vergleichbaren Gespräche.

Silicon-Redaktion

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