RIM-CEO sieht Push-E-Mail erst am Anfang
Mike Lazaridis, CEO von Research in Motion (RIM), sieht sein Unternehmen im Wettbewerb mit Microsoft gut aufgestellt.
RIM habe die Killer-Anwendung für den mobilen Markt, sagte er der Zeitung Die Welt. Derzeit nutzten etwa sechs Millionen Menschen ein BlackBerry-Gerät. Es gebe jedoch mehr als zwei Milliarden Menschen, die mobil telefonieren.
Jetzt habe RIM zum ersten Mal eine Kamera und einen Musik-Player mit eingebaut. Ziel sei es, das Handy überflüssig zu machen, so Lazaridis. RIM habe erkannt, dass die Kunden nur noch ein Gerät wollten. “Sie können nun im Flugzeug MP3-Songs hören.”
Zwar böten Microsoft, Motorola, Nokia und Palm ähnliche Lösungen an. RIM wolle dennoch Marktführer bleiben. “Das ist der Grund, warum ich morgens aufstehe”, sagte er. Die Konkurrenten seien zugleich Kunden, weil das die Kunden der Rivalen forderten. RIM habe bei den Geschäftskunden derzeit jedoch die stärkste Markenbekanntheit.
Unterdessen kündigte Redmond an, massiv in das Geschäft mit Push-E-Mails zu investieren. Ein Jahr nach dem Start liege Microsofts Marktanteil auf dem Push-E-Mail-Markt bei 30 bis 40 Prozent, sagte Pieter Knook, Chef des Microsoft Mobile and Embedded Devices and Communications Sector, der Zeitschrift Euro am Sonntag.
Gemessen an der Zahl der weltweiten E-Mail-Push-Nutzer von rund 15 Millionen entspräche dies rund “4,5 bis 6 Millionen” Nutzern. Damit sei Microsoft “schon sehr nahe an RIM herangerückt”, so Knook.
Langfristig wolle Microsoft auch den Absatz seines Betriebssystems Windows Mobile für mobile Endgeräte stark ausbauen. “Wir wollen in den nächsten Jahren weiter um 100 Prozent pro Jahr wachsen.” Im vergangenen Jahr seien insgesamt sechs Millionen Geräte mit Windows Mobile ausgerüstet worden. Im laufenden Geschäftsjahr sollen es zwölf Millionen werden. Bis 2010 entspräche das angepeilte Wachstum damit einem Absatz von rund 100 Millionen Geräten.
Microsoft arbeitet unterdessen an der nächsten Version von Windows Mobile. Beobachter erwarten, dass sie Mitte 2007 verfügbar sein wird. Knook vermied zwar eine genaue Festlegung. Doch habe Microsoft zuletzt neue Versionen im Jahresrhythmus eingeführt. Daran wolle man festhalten.
Neben verbesserten Kommunikationsfunktionen wie Instant Messaging deutete Knook auch eine verbesserte Suchfunktion an. Zudem denkt der Konzern über die Anbindung mobiler Endgeräte an seine Portale wie ‘Windows Live’ oder ‘Xbox Live’ nach.