Zu wenig Nachwuchs gefährdet IT-Standort Deutschland
In Deutschland befürchten viele Unternehmen, künftig den Bedarf an IT-Ingenieuren nicht mehr decken zu können.
Zu diesem Ergebnis kommt die Young Professional Studie 2006 des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik, kurz VDE. Die Ingenieurquote in Technologieunternehmen steige, aber das sinkende Bildungsniveau, hauptsächlich in Mathematik und Physik, werde zu einem Nachwuchsmangel führen.
Vier von fünf Professoren der Informations- und Elektrotechnik attestieren Abiturienten deutliche und zunehmende Defizite in Mathematik, Naturwissenschaften, aber auch in Deutsch. Diese Pisa-Syndrome können die Hochschulen nur noch sehr schwer ausgleichen.
Die gute Position Deutschlands bei der Mikro-, Nano-, Medizin-, Automations- und Energietechnik dürfe aber nicht unter unterqualifizierten Kräften leiden. Die Perspektiven in Deutschland seien gut, heißt es. Und davon sind auch die Nachwuchsexperten überzeugt. Drei Viertel der Young Professionals schrieben weniger als zehn Bewerbungen, um ihre Stelle antreten zu können. Über die Hälfte hatten bereits nach nur ein oder zwei Vorstellungsgesprächen ihren Berufseinstieg geschafft.
Aber die Zeit drängt: Asiatische Länder werden bis 2010 weiter aufholen, heißt es. Laut der Studie, die auf einer Umfrage unter Berufseinsteigern, Unternehmen und Hochschulen in der Elektro- und Informationstechnik beruht, werden insbesondere die Mikro- und Nanotechnik für den Standort noch an Bedeutung gewinnen. Dennoch bieten für über die Hälfte der befragten Professoren und Unternehmen derzeit die USA die besten Bedingungen für Innovationen. Wenn die Lehrer nicht bleiben, bleibt aber auch das Wissen aus.