Dazu hat SiCortex das Mikroprozessor-Design von MIPS Technologies lizenziert, um sechs Prozessoren gemeinsam mit einem Kommunikationsschaltkreis auf ein Stück Silizium zu packen. Kombiniert mit einem Speicherchip kommt das Produkt insgesamt auf einen Stromverbrauch von rund 15 Watt. Ein Rechenelement in einem Standard-Cluster benötigt dagegen laut SiCortex 250 Watt.
Das High-end-Produkt des Start-ups umfasst 972 solcher Chips – was insgesamt 5832 Prozessoren entspricht – und passt in einen Schrank, der keine zwei Meter hoch ist. Ein Cluster mit einer vergleichbaren Leistung würde dagegen mindestens zehn solcher Schränke einnehmen und zehn Mal so viel Strom verbrauchen, sagte SiCortex-CEO John Mucci. Tatsächlich gehören der hohe Platz- und Stromverbrauch zu den Hauptkritikpunkten der Clustertechnologie.
SiCortex’ Spitzenprodukt bietet laut Mucci für 1,5 Millionen Dollar die drei- bis zehnfache Rechenleistung wie ein Cluster der vergleichbaren Preisklasse. Daneben gibt es auch eine abgespeckte Variante mit 108 Chips – entsprechend 648 Prozessoren – für 200.000 Dollar. Die Systeme kommen jeweils mit einem einzigen Stromkabel aus, bei einem Cluster sind es Dutzende.
“Ich bin überrascht, dass vorher noch niemand auf die Idee gekommen ist”, sagt Horst Simon, der beim US-Energieministerium für den Bereich Supercomputing verantwortlich ist. Allerdings sei es ein harter Kampf, im Markt für Supercomputer Fuß zu fassen.
“Es war sehr schwer, das nötige Geld für das Unternehmen zusammenzubekommen – vor allem in der Gegend um Boston, wo es in der Vergangenheit viele spektakuläre Flops gegeben hat”, sagt auch Robert Metcalfe, Chairman von SiCortex. Allerdings sei die Nachfrage im mittleren Marktsegment, auf die das Start-up abzielt, wesentlich höher als noch in den 90er Jahren.
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